Von Anne K. Strickstrock

Lohbrügge.
Insgesamt 52 Millionen Euro soll das Bauprojekt am Binnenfeldredder kosten - da kommt es auf weitere 900 000 Euro auch nicht mehr an. So jedenfalls argumentierten erfolgreich die Elternräte von Gymnasium und Stadtteilschule Lohbrügge bei Hamburgs Schulsenator: Da sich demnächst gut 2 200 Schüler eine Mensa teilen, wäre doch auch hier eine moderne Produktionsküche sinnvoll.

Nach dem Vorbild der Stadtteilschule Bergedorf (GSB), wo die Awo eine "gläserne Küche mit Marcheé-Konzept" betreibt, soll es auch in Lohbrügge künftig frische, regionale Produkte geben. "Wir mussten unser Forum ein bisschen umplanen und werden eine mobile Ausgabestelle haben. Aber es bleibt bei 400 Sitzplätzen", sagt Michael Koops, Leiter des Gymnasiums Lohbrügge. Ein Mittagsessen soll 3,50 Euro kosten und wird per Chipkarte bezahlt. Am Flatscreen können die registrierten Schüler prüfen, wie hoch ihr Guthaben noch ist. Dann dürfen sie zum Hauptgericht verschiedene Beilagen wählen, sich Desserts und Obst aussuchen.

Das funktioniert an der GSB sehr gut, bestätigt Awo-Geschäftsführer Gert Kekstadt. Dessen Köche geben allein am Ladenbeker Weg täglich 800 Essen aus. "Zudem beliefern wir die Grundschulen Nettelnburg und Sander Straße, nach den Sommerferien auch sechs Grundschulen in den Vier- und Marschlanden." Der Expansionskurs führe demnächst zudem zur Stadtteilschule Mümmelmannsberg.

Auch in Neuallermöhe spricht sich das Frische-Konzept herum: Die Gretel-Bergmann-Schule hat ihrem Küchenpersonal bereits gekündigt und will ebenfalls auf einen Caterer umstellen.

Dabei war die Schulverpflegung jüngst ins Visier von Kritikern geraten: RTL hatte eine Reportage vom "Team Wallraff" ausgestrahlt. Es hatte undercover in Großküchen gefilmt - und "eklige Zustände" gezeigt, etwa die Verarbeitung verschimmelter Gurken. Kekstadt: "Das wird bei uns nicht passieren. Wir laden alle Eltern ein, unsere Schulküchen jederzeit zu besuchen. Sie können sich vor Ort informieren und selbst probieren."