Bergedorf
(bz).
"Hier können sie nicht durch", mahnt der Polizist hinter dem rot-weißen Flatterband freundlich, aber bestimmt. "Wird hier ein Tatort gedreht?", fragt die mit Einkaufstüten vollbepackte Frau den Beamten. Antwort: "Nein, dieser Tatort ist echt!" Nachdem ein Passant direkt unter der Fußgängerbrücke von der Dietrich-Schreyge- zur Stuhlrohrstraße am Donnerstagvormittag die Leiche eines Mannes gefunden hat, bleibt die Brücke für die Ermittlungen der Mordkommission gestern bis in den Nachmittag hinein gesperrt.

Gegen 11.40 Uhr hat der Zeuge den leblosen Körper im Wasser des Schleusengrabens entdeckt. Mit einem Großaufgebot rücken die Berufsfeuerwehr Bergedorf, die FF-Nettelnburg, der Notarzt, Rettungstaucher und mehrere Streifenwagen an. Ein Feuerwehrmann zieht sofort seine Uniform aus, springt mit Flossen an den Füßen ins Wasser - doch viel zu spät: Der etwa 50-jährige Mann ist offenbar schon länger tot. Mit einem an der Drehleiter befestigten Schlauchboot wird die Leiche daraufhin geborgen.

Noch während der Rettungsarbeiten meldet sich der Hausmeister der Stuhlrohr-Hallen bei der Polizei, berichtet von einem Streit unter der Brücke am Mittwochabend. "Der Mitarbeiter eines Mieters hat den lautstarken Streit beobachtet", erzählt Harald Heiling. Der Mitarbeiter habe den Toten eindeutig als einen der am Streit beteiligten wiedererkannt.

Mordkommission und Spurensicherung rücken an, finden vor Ort keine Hinweise auf eine Gewalttat. Die Identität des Opfers bleibt vorerst ungeklärt. "Wir erhoffen uns mehr Klarheit durch die Obduktion der Leiche", so ein Polizeisprecher.