Lohbrügge
(cr).
Die "Sea Watch" wird auf den Schlepperrouten im Mittelmeer patrouillieren, mit Radar und bloßem Auge nach Flüchtlingsbooten Ausschau halten. "Unser Schnellboot wird sich dann dem Schiff annähern und die Situation abklären", sagt Kapitän Ingo Werth (56) aus Lohbrügge. Das heißt: Die Menschen erhalten bei Bedarf Wasser, Lebensmittel, ärztliche Hilfe, Schwimmwesten und Rettungsinseln. Zudem wird der Seenotfall den entsprechenden Behörden gemeldet. Die "Sea Watch" selbst kann schon aus rechtlichen Gründen keine Flüchtlinge an Bord nehmen.

Der 56-jährige Inhaber einer Autowerkstatt ist auf schwierige Situationen vorbereitet: "Es kann ja zum Beispiel sein, dass wir nachts in einen Teppich aus Menschen hineinfahren", sagt er. "Wir sind kein Rettungsschiff. Wir müssen dann handeln - aber wenn die Kapazitäten nicht ausreichen, dann müssen wir vielleicht abdrehen und Menschen zurücklassen." Eine Entscheidung, die Mut und Kraft kosten wird.

Der Respekt vor der Aufgabe ist für Ingo Werth entscheidend, ebenso wie Demut. "Es ist wichtig, im Kopf zu behalten, dass wir noch keinen Menschen gerettet haben." Die Helfer der Aktion sollten nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Aufgabe, meint er: Menschen vor dem Tod zu bewahren, "nur weil sie vor Not, Verfolgung und Terror in ihrer Heimat geflohen sind".

* Das Projekt finanziert sich zu einem großen Teil aus Spenden. Finanzielle Hilfe ist deshalb immer willkommen. Infos im Internet unter