Bergedorf
(rpf).
In genau vier Wochen beginnen die Hamburger Sommerferien - und damit suchen sich viele Schüler und Studenten einen Job, um beispielsweise die Urlaubskasse aufzubessern. Bei der Suche müssen sie aber zunehmend kreativ sein, denn die einfachen Tätigkeiten werden immer weniger.

"Den klassischen Ferienjob, bei dem ein Schüler etwa den Hof kehrte oder die Regale aufräumte, gibt es immer seltener", sagt Bergedorfs Bezirkshandwerksmeister Christian Hamburg. Immer komplizierter würden die Arbeitsabläufe, zudem hantierten die Handwerksfirmen zunehmend mit gefährlichen Stoffen.

"Da kommen wir schnell in ein versicherungstechnisches Problem. Jugendliche müssten bei solchen Tätigkeiten beaufsichtigt werden, und das lohnt sich dann schnell nicht mehr", sagt Hamburg. Sein Tipp: Schüler, die gern handwerklich arbeiten möchten, sollten sich lieber in den Ferien für ein Praktikum entscheiden. Dies helfe bei der Berufswahl, und einen kleinen Obolus gebe es mitunter auch.

Ulf Fock, Leiter der Arbeitsagentur Bergedorf, bestätigt diese Einschätzung: "Uns werden so gut wie gar keine Ferienjobs mehr gemeldet." Allerdings hätten sich auch die Anforderungen an die Job-Vermittler verändert: "Früher haben wir auch Studenten vermittelt, das gibt es schon lange nicht mehr. Unsere Aufgabe ist nicht die Zeitarbeit, sondern Menschen in sozialversicherungspflichtige Anstellungen zu bringen", erläutert Fock.

Schülern rät der Arbeitsmarktexperte, sich selbst um einen Nebenjob zu kümmern - vielfach laufe dies über persönliche Kontakte oder Anzeigen in Zeitungen und im Internet, mit Angeboten für einfache Tätigkeiten etwa in der Gastronomie oder im Einzelhandel. "Aushilfen werden aber oft über einen längeren Zeitraum gesucht und nicht nur für die Sommerferien", sagt Fock.

Eine Möglichkeit bietet sich den Schülern auch bei Zeitarbeitsfirmen, die zuweilen auch Jugendliche aufnehmen. Ein Beispiel in Bergedorf ist das Unternehmen Dr. Greiner im Sachsentor. "Wir nehmen ab 16 Jahren auf und haben momentan 30 Schüler und genau so viele Studenten bei uns", berichtet Personaldisponent Adrian Huijssen. Ferienjobs gebe es beispielsweise oftmals in der Lagerlogistik. "Oder bei einem großen Getränkehersteller, der im Sommer immer große Konsum-Spitzen abdecken muss", sagt Huijssen.

Studenten würden sich in vielen Fällen heute gegen einen Vollzeit-Job in den Semesterferien entscheiden, weiß dagegen Alexandra Mierau, Chefin von

"Oftmals lassen die Semesterpläne nur wenig Freiraum in den Ferien, viele Studenten jobben deshalb lieber nebenbei als in einem großen Block", sagt Mierau. Gleichwohl gebe es saisonspezifische Angebote - momentan werden Tennislehrer gesucht.

* Das müssen Schüler beim Jobben beachten: Kinder unter 13 Jahren dürfen Ferienjobs nicht annehmen. 13- bis 14-Jährige können zwei Stunden täglich arbeiten. Aber: Jobs zwischen 18 Uhr abends und 8 Uhr morgens sind tabu, zudem dürfen sie nicht direkt vor dem Schulunterricht arbeiten. Ab 15 Jahren sieht das bereits anders aus: Den Jugendlichen ist es dann erlaubt, acht Stunden täglich und 40 Stunden in der Woche zu arbeiten.