Bergedorf
(bb).
Aufgehoben und zurückgewiesen: Das Urteil des Amtsgerichtes Bergedorf im Streit um das Sonnensegel im Bergedorfer Schloss ist gefällt. Es gebe schlichtweg keine Verpflichtung seitens des Vereins der Museumsfreunde gegenüber Café-Betreiberin Ina Rump, das Dach aufzubauen, begründete Richterin Katharina Baumgarten gestern ihre Entscheidung. Damit bleibt das einst von Bergedorfern finanzierte, 80 000-Euro-Segel vorerst gefaltet in einem Keller unweit des Schlosses liegen.

Per einstweiliger Verfügung hatte Rump versucht, den Aufbau des Sonnensegels zu erzwingen. Ihrer Überzeugung nach sollten dafür die Museumsfreunde herangezogen werden, die die Kosten in Höhe von etwa 3000 Euro auch in den vergangenen Jahren übernommen hatten. Zudem hätten ihr diverse Vereinsmitglieder mündlich mitgeteilt, dass das Dach jedes Jahr von April bis Oktober aufgespannt werde, hatte sie noch bei dem ersten Termin vor Gericht betont.

Nicht im Pachtvertrag festgehalten

Argumente, die Richterin Baumgarten nicht gelten ließ - insbesondere nicht die mündlichen Äußerungen einiger Mitglieder des Vereins zum alljährlichen Aufbau. "Dem Wortsinn nach ist das eine Tatsachenbehauptung, aber keine Verpflichtung gegenüber Frau Rump, das Sonnensegel aufzubauen", sagte Baumgarten. Zudem sei dies auch nicht im Pachtvertrag festgehalten worden.

Zu demselben Ergebnis kam das Gericht auch bei den Tischen und Stühlen, die im Innenhof des Schlosses stehen und von Rump genutzt werden. Weil derzeit nur ein Teil von ihnen aufgestellt ist, hatte die Café-Betreiberin auch die Herausgabe der restlichen gefordert. Doch auch diese seien nicht im Pachtvertrag erwähnt, so die Richterin. Des Weiteren habe sich Matthias Schöttke, ein Mitarbeiter des Museums, um die Bestuhlung gekümmert. Diese Aufgabe könne demnach nicht auf den Verein zurückgeführt werden.

Für Christa Timmermann, Vorsitzende des Vereins, ist das Urteil eine Bestätigung: "Es zeigt, dass wir keine Fakten auf den Tisch gelegt haben, die der Wahrheit nicht entsprechen. Ich bin froh, dass das Ganze jetzt geklärt ist."