Bergedorf
(upb).
Die ganze Welt ist in Bergedorf zu Hause. Das weiß jeder, der mit offenen Augen durch die Straßen geht. Denn die Vielfalt des Bezirks ist weit größer, als allein der Blick auf die stetig wachsende Zahl von Flüchtlingsunterkünften ahnen lässt: Schon heute hat jeder dritte Bergedorfer seine Wurzeln in anderen Kulturkreisen. Aber wie leben diese Menschen eigentlich? Wie bunt machen sie Bergedorfs Küche, seine Mode, Musik und Meinungen?

Antworten gibt am morgigen Sonnabend die "Bergedorfer Weltreise" auf der Schlosswiese. Von 13 bis 18 Uhr zeigen die Menschen ihre kulturelle Vielfalt: Die Afghanen basteln Drachen, Pakistaner zeigen spezielle Tattoos, Syrer servieren gepressten Dattelsaft, Perserinnen übernehmen das Kinderschminken. Alle Angebote richten sich primär an Kinder, die ihre Weltreise auf einem Flugticket an jedem der insgesamt zehn Nationen-Ständen abstempeln lassen können. Aber auch für Erwachsene gibt es viel zu entdecken.

"Bergedorf ist so bunt, dass man die Welt bereisen kann, ohne den Bezirk zu verlassen", freut sich Jorge Birkner. Als Integrationsbeauftragter des Bezirksamts ist er Organisator der mittlerweile fünften Bergedorfer Weltreise, die als besondere Attraktion auch ein Segelflugzeug aus Boberg zum Probesitzen auf die Schlosswiese holt.

Dass die Weltreise nicht wie sonst Teil des Bergedorfer Kindertags ist, der am 26. Juni die Innenstadt auf den Kopf stellen wird, liegt am dann bereits laufenden Ramadan: "Der Fastenmonat der Muslime zehrt doch sehr an den Kräften der Menschen dieser Glaubensrichtung. Und das würde auch ihr Engagement für unsere Weltreise beeinträchtigen", sagt Birkner, der auf viele Hundert Besucher hofft: "Die Entdeckung anderer Kulturen macht Spaß - und umgekehrt ist das so gezeigte Interesse eine wichtige Anerkennung und Wertschätzung ihrer Vertreter in Bergedorf. Es vermittelt das Gefühl, hier willkommen zu sein."

Bei der Weltreise gibt es Stände aus Nigeria, Ghana, Iran, Syrien, Afghanistan, Russland, Polen, Türkei und Griechenland sowie einen Stand aus Lateinamerika, den eine Frauengruppe aus zwölf Nationen des Kontinents betreut. Der Eintritt ist frei.