Bergedorf
(upb/tv).
Seit einigen Tagen wird es lebendig in der Flüchtlingsunterkunft an der Brookkehre. Mittwoch sind die ersten Bewohner in die sieben sogenannten Modulhäuser eingezogen, die ihnen entgegen herkömmlicher Containerdörfer immerhin abgeschlossene Wohnungen von bis zu drei Zimmern mit Küche und Bad bieten, in denen sechs Menschen Platz finden.

Bisher sind 60 Personen in der Anlage untergebracht, darunter überwiegend Familien. Sie stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak sowie Serbien und dem Kosovo. Den ganzen Juni über werden ihnen pro Woche weitere 80 Flüchtlinge aus Hamburgs zentralen Erstaufnahmen folgen, bis die Kapazität von zunächst 380 Menschen erreicht ist. Die Anlage ist Hamburgs insgesamt 72. "Unterkunft der Folgeunterbringung", in denen die Bewohner zurzeit durchschnittlich drei Jahre leben, bevor sie in selbst angemietete Mietwohnungen ziehen.

Wegen der weiter wachsenden Flüchtlingszahlen hat sich die Bezirksversammlung parallel zum Einzug der ersten Bewohner bereits mit der Erweiterung der Unterkunft an der Brookkehre beschäftigt. Den Fraktionen lag zur Stellungnahme ein Schreiben der Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) vor, nach dem die Errichtung eines achten Wohnmoduls für weitere 58 Bewohner geplant ist. Die CDU sprach sich gegen eine solche Erweiterung aus mit dem Hinweis, dass demnächst bereits mehr als 1200 Flüchtlinge auf engem Raum mitten in Bergedorf leben werden. Für die Linken und die Grünen formulierte Doris Winkler (Linke) die Bedingungen einer Erweiterung: "Die angebotenen Gemeinschaftsräume der Wohnanlage reichen schon jetzt nicht aus. Daher sollten im Erdgeschoss des neuen Containers Gemeinschaftsräume entstehen und nur der erste und zweite Stock als Wohnraum genutzt werden. Außerdem muss die Personalausstattung der Einrichtung verbessert werden."

Die SPD, die zuvor eine Zustimmung für 58 weitere Wohnplätze verfasst hatte, formulierte diese auf Vorschlag von Fraktionschef Paul Kleszcz nun um. Die exakte Zahl wurde ersatzlos gestrichen, die Bedingungen von Linken und Grünen mit aufgenommen. Gegen die Stimmen der CDU wurde diese Stellungnahme beschlossen.