Bergedorf
(tv).
Von "mangelhafter Qualität der Beiträge" kann in diesem Jahr keine Rede mehr sein. Zum Abschluss des 52. Bergedorfer Jugendmusikanten-Wettstreits haben etwa 170 Zuhörer im Haus im Park gestern ein Preisträgerkonzert voller Höhepunkte und glanzvoller Akzente erlebt.

Allein der Aufregung der jungen Akteure war es freilich geschuldet, dass zwei oder drei der insgesamt 16 Beiträge nicht ganz fehlerfrei über die Bühne gingen. Das durchweg hohe Niveau des ausgewählten Programms und der gereiften Interpretationen blieb aber auch in diesen Einzelfällen unverkennbar.

Jüngste Künstlerin auf der Bühne war die sechsjährige Aileen Gong, die mit dem fernöstlichen Volksstück "Die chinesische Statue" gesanglich und am Klavier das Konzert eröffnete. Professionellster Vortragender war der 16-jährige Pianist Levi Schechtmann aus Hamburg, der eine furios-virtuose "Wilde Jagd" aus den "Etudes d'execution transcendante" von Franz Liszt aus dem Ärmel schüttelte. Schechtmann war bereits Preisträger beim Hamburger Steinway-Wettbewerb, bei "Jugend musiziert" und dem Hamburger Instrumental Wettbewerb. Erst vor wenigen Wochen bestritt er in der Reihe "Große junge Talente" im Schloss Reinbek ein Konzert.

Insgesamt 140 Beiträge mit Musikern aus ganz Norddeutschland nahmen an dem Wettstreit teil. Die Jury vergab 25 erste Preise und 17 erste Preise mit Auszeichnung. "Es ist schier unmöglich, so viele hervorragende Musiker in einem Vormittagskonzert unterzubringen", erklärte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast in seiner Begrüßung. "Länger als eine Stunde sollte das Ganze nicht dauern", ergänzt Hauptorganisatorin Christine Schiller. "Es ist jedes Mal eine reizvolle Aufgabe, ein Programm aus Preisträgern zusammenzustellen, das alle teilnehmenden Altersgruppen, alle Instrumente und möglichst viele musikalische Stilrichtungen in sich vereint."

Mit Klassik von Mozart, Barock von Carl Philip Emanuel Bach, romantisch perlenden Klavierläufen von Chopin und schräg-modernen rumänischen Tänzen von Bartok auf der Violine ist das gelungen.