Bergedorf (rpf). Seit Monaten sorgen sie für Ärger: Die Rehe auf dem Bergedorfer Friedhof, die immer wieder den blühenden Grabschmuck abfressen. Revierförster Tim Laumanns stellte jetzt klar: Ein Abschuss sei das absolut letzte Mittel, mit einer Menschenkette will er die Tiere vertreiben.

Bergedorf (rpf). Seit Monaten sorgen sie für Ärger: Die Rehe auf dem Bergedorfer Friedhof, die immer wieder den blühenden Grabschmuck abfressen. Revierförster Tim Laumanns stellte jetzt klar: Ein Abschuss sei das absolut letzte Mittel, mit einer Menschenkette will er die Tiere vertreiben.

Im April hatte das Bezirksamt mitgeteilt, dass es eine Jagderlaubnis bei der Unteren Jagdbehörde in Ratzeburg beantragt habe. Der Grund: Vor allem im Nordosten des Friedhofs, der von Wiesen und Baumgruppen geprägt ist, suchen die Rehe gern Deckung. Dieses Gebiet liegt in Schleswig-Holstein.

Die CDU-Fraktion stellte daraufhin einen Antrag, das Problem mit "verhältnismäßigeren" Maßnahmen zu lösen. Revierförster Laumanns beschrieb die Pläne am Mittwochabend im Umweltausschuss: "Wir wollen die Rehe im September mit einer Menschenkette von 50 Teilnehmern in Richtung Nordosten vertreiben." Zwar waren solche Versuche 2013 und 2014 bereits gescheitert, er sei diesmal jedoch zuversichtlich.

"Der Zaun um den Friedhof ist groß genug, um die Rehe abzuhalten", betonte Laumanns. Geplant sei, ihn diesmal weiter zu öffnen, um sicherzugehen, dass auch das letzte Reh das Gelände verlässt. Danach gebe es mehrere Kontrollen, bevor im schlimmsten Fall geschossen werde.

Auf dem Areal leben etwa zehn erwachsene Rehe, dazu kommen die Kitze, die momentan zur Welt kommen. Für sie gilt die "Brut- und Setzzeit". Übrigens: Rehe fressen kein Gras, sondern am liebsten junge Blätter und Blüten - der Friedhof ist für sie ein Schlaraffenland.

André Wegner (CDU) sah den Antrag damit als erledigt an, auch die anderen Fraktionen zeigten sich zufrieden. "Schießen auf dem Friedhof wäre doch sehr befremdlich", so Dagmar Strehlow (SPD).