Bergedorf (upb). Auf dem Gojenberg entstand vor 90 Jahren Bergedorfs erstes Neubaugebiet - als ganzer Stolz der damals noch eigenständigen Stadt errichtet in gehobener Siedlungsbebauung im “Landhausstil“.

Bergedorf (upb). Auf dem Gojenberg entstand vor 90 Jahren Bergedorfs erstes Neubaugebiet - als ganzer Stolz der damals noch eigenständigen Stadt errichtet in gehobener Siedlungsbebauung im "Landhausstil".
Wie einzigartig die Backsteinarchitektur nach dem Ideal des "Neuen Bauens" der 1920er-Jahre war, belegt die Tatsache, dass große Teile heute unter Denkmalschutz stehen.

Auf die Spuren des Werks von Bergedorfs Stadtbaumeister Wilhelm Krüger begibt sich morgen um 14 Uhr Christian Römmer, Leiter des Kultur- & Geschichtskontors. Seine etwa zweistündige Führung (8 Euro, keine Anmeldung) startet an der Kirche St. Michael, Gojenbergsweg 26. Sie trägt den Titel "Vom Galgenberg zum Gojenberg" und steuert auch die ganz besonderen Hingucker des Quartiers an. Dazu gehört das 1911 eingeweihte Städtische Krankenhaus, die kurz darauf als zweite Bergedorfer Volksschule bezogene heutige Ernst-Henning-Schule und natürlich die von 1906 bis 1912 gebaute Sternwarte.

Dass auch der Galgenberg den Sprung in den Titel des Rundgangs schaffte, liegt an Römmers 300 Jahre zurück in die Geschichte reichenden Blick. Damals stand auf dem sandigen Terrain außerhalb der Bergedorfer Stadtmauern nur der Galgen für öffentliche Hinrichtungen - gleich neben der Grube des Abdeckers. Als 1831 der Friedhof von St. Petri und Pauli wegen Überfüllung auf den Gojenberg verlagert wurde, gab es heftige Verstimmungen unter den Bürgern.