Bergedorf
(stri).
Gut 30 Neugierige und eine ganze Klasse der Rudolf-Steiner-Schule kamen gestern zum Ortstermin an der Brookkehre: Dr. Rembert Vaerst, Geschäftsführer von fördern & wohnen, hatte eingeladen, die grünen Container zu besichtigen, in die schon am Mittwoch die ersten 60 bis 70 Flüchtlinge einziehen werden - mit der Hoffnung, hier ein friedliches Zuhause zu finden. Zug um Zug sollen in den sieben Modulhäusern 380 Menschen Platz finden. Wie berichtet, wird Ende August ein weiteres Haus für 54 Menschen entstehen.

"Eine Besonderheit ist die dreigeschossige Anordnung mit einem relativ guten Standard an Wärmedämmung", erläuterte Vaerst, der zudem betonte, dass es erstmals zehn Dreizimmer-Wohnungen gibt, in denen bis zu sechsköpfige Familien unterkommen. Sie werden vom technischen Dienst (2,5 Stellen) und einem Sozialmanagement (4,75 Stellen) betreut. Vaerst: "Mit einer Sozialarbeiterstelle pro 80 Bewohner haben wir in Hamburg einen guten Betreuungsschlüssel. In Düsseldorf kommen 200 Bewohner auf eine Stelle, in Sachsen sind es 150."

Während in der Außenanlage noch Bänke und Spielgeräte fehlen, der Bauzaun demnächst (zum Schutz der Kinder) durch Stabgitter ersetzt wird, sind die Wohnungen bereits ausgestattet: Zwischen Betten, Schränken und Tischen steht auch ein Info-Ordner, in dem sich Infos zu Kinderärzten und ein VHH-Plan finden, die Nummern von Rettungswagen, Frauenhaus und der Zahlstelle im Rathaus.

Das Containerdorf mache einen guten Eindruck, "aber drei Gruppenräume werden wohl nicht reichen", meint Frederik (16), der im Gemeinschaftskunde-Unterricht über die Herkunft der Flüchtlinge informiert wurde, etwa über den Krieg in Syrien. Lehrer Armin Heiderich kündigte an, ein "Herzlich-Willkommen"-Plakat aufhängen zu wollen. "Zudem möchten wir Gebasteltes und Blumensträuße auf die Tische stellen. Ikea will uns Vasen spenden."

Wer ebenfalls helfen will, ist herzlich willkommen zum ersten Treffen der Ehrenamtlichen: Mittwoch, 1. Juli, um 20 Uhr im Gemeindehaus von St. Michael am Gojenbergsweg.