Bergedorf
(rpf/dpa)
.Es ist die Hiobsbotschaft für alle Bahnkunden: Die Lokführergewerkschaft GDL hat gestern im Tarifkonflikt mit der Bahn die neunte Streikrunde angekündigt. Sie soll auch das Pfingstwochenende überdauern, das Ende ist noch unklar. Pendlern und Reisenden rund um den Bezirk Bergedorf drohen damit erneut starke Einschränkungen.

Wie bereits bei den vorherigen Streiks machen die Lokführer im Güterverkehr den Auftakt. Sie legen heute um 15 Uhr die Arbeit nieder. In der Nacht zu Morgen, um zwei Uhr, verlassen dann auch die Kollegen aus dem Personenverkehr Loks und Triebwagen.

Das angeblich bereits feststehende Streikende will die Gewerkschaft - anders als bei den vorhergehenden Streikrunden - erst 48 Stunden vorher nennen. Ein unbefristeter Streik sei das daher nicht, erklärt GDL-Chef Claus Weselsky. Der Streik werde aber "etwas länger" dauern als die vorangegangene Streikrunde.

Der achte Ausstand der Lokführer in dieser Tarifrunde war am 10. Mai nach sechs Tagen zu Ende gegangen. Es war der bislang längste Streik in der 21-jährigen Geschichte der Deutschen Bahn AG - und dieser Rekord droht erneut zu fallen.

Für Bergedorf wird dies wieder einige Zugausfälle bedeuten - unklar ist jedoch noch, auf welchen Strecken. "Es steht bislang noch nicht fest, welche Ersatzfahrpläne es geben wird", sagte Bahn-Sprecher Andreas Sahlmann. Heute sollen Details bekannt gegeben werden.

Vermutlich werden die S-Bahnen wie beim letzten Streik fahren: Damals wurde die Verstärkerlinie S 2 gestrichen, die S 21 fuhr maximal im 20-Minuten-Takt. Die Regionalexpress-Züge nach Schwerin und Rostock fielen aus, anstelle der Regionalbahn fuhren ab Aumühle Ersatzbusse.

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber hatte einen Streikverzicht verlangt. GDL-Chef Weselsky erklärte sich bereit, während des Streiks in eine Schlichtung zu treten.