Von Bettina Biester

Bergedorf.
Bei den Planungen für den Umbau der Kreuzung Weidenbaumsweg/Alte Holstenstraße/Ernst-Mantius-Straße zum Kreisel drehen sich die Behörden buchstäblich im Kreis. Die Bergedorfer Verwaltung sowie die Mehrheit der Politik sprechen sich für das Projekt aus. Die Behörde für Inneres hingegen lehnt den Abbau der Ampeln ab. Das zumindest glauben alle Fraktionen. Und als wäre dieses Hin und Her noch nicht genug, schlagen die Linken nun vor, den Bereich ganz neu zu planen.

"Manchmal werden Pläne mit den besten Absichten gemacht, aber können nicht umgesetzt werden", sagte Helmuth Sturmhoebel von den Linken in der jüngsten Bezirksversammlung. Weil die Innenbehörde eine Entfernung der Ampeln ablehne, sollten die jetzigen Planungen verworfen und komplett neue Lösungsansätze gesucht werden. Bis dahin solle das Bezirksamt das Projekt ruhen lassen, wie es in ihrem Antrag heißt. "Denn ein Kreisel mit Ampeln macht einfach keinen Sinn und ist auch gar nicht zulässig", betonte Sturmhoebel.

Nach Informationen unserer Zeitung ist die Innenbehörde aber gar nicht grundsätzlich gegen den Kreisel. Das verspricht eine turbulente Sitzung des Verkehrsausschusses am Montag, wo das Thema erneut auf der Tagesordnung steht. Jörg Froh (CDU) spricht bereits von einem Skandal, sollte der Ausschuss im April vom Bezirk falsch informiert worden sein. Amtsleiter Arne Dornquast gibt sich dennoch gelassen, will mit der Aufklärung des Sachverhalts bis Montag warten. "Es geht nicht, diese Details über die Zeitung zu erörtern. Das wird der Verkehrsausschuss abhandeln", sagt sein Sprecher Dr. Andreas Aholt.

Das Projekt, das bereits 2012 angeschoben wurde, gerät also erneut ins Stocken, vom Tisch ist es aber noch nicht. Der Bezirk hält daran fest, die Maßnahme 2016 umzusetzen. Das Geld - etwa 1,3 Millionen Euro - steht im Tiefbauprogramm für das nächste Jahr bereit.

Für den Verkehrsexperten Jörg Froh wäre ein abruptes Ende auch fatal. "Wir haben so viel Zeit und Geld in die Planungen investiert. Es wäre eine Enttäuschung, wenn die Maßnahme doch nicht umgesetzt wird", betont er. Seine Fraktion ist großer Befürworter einer Kreisel-Lösung - ohne zusätzliche Ampeln oder Zebrastreifen, wie einst vom Planungsbüro Argus in den Ring geworfen. "Ein Kreisel ist dafür da, dass man langsam fährt. Da werden Fußgänger schon die Möglichkeit finden, die Straßen zu queren", ist Froh überzeugt. Ansonsten müssten sogenannte Sprunginseln eingeplant werden. Wenn im Verkehrsausschuss nun erneut über die Kreuzung diskutiert wird, wollen die Mitglieder gleich noch ein weiteres Problem in der Ecke ansprechen. So plädieren CDU wie auch Linke dafür, die kaum Hundert Meter entfernte Ampel an der Rampe zum Busbahnhof zu einer Bedarfsampel umzufunktionieren. "Busse, Auto- und Radfahrer stehen auf der Alten Holstenstraße oft an einer roten Ampel, obwohl gar kein Bus die Rampe runterkommt", kritisiert Sturmhoebel.