Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Wenn Klaus Peter Winkelbach (71) mit seinem Fahrrad über die Weberade fährt, muss er das Lenkrad richtig festhalten. Ein Schlagloch nach dem anderen tut sich auf der Straße in Lohbrügge auf, viele davon nur notdürftig geflickt. "Die Straße ist eine Katastrophe, wenn ich hier mit dem Fahrrad unterwegs bin, muss ich Slalom fahren", macht er seinem Ärger Luft. "Und dann drängeln die Autos und ich muss absteigen."

Nicht nur Anlieger und Anwohner kritisieren den Zustand der Weberade. Auch CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh ist die Schlaglochpiste ein Dorn im Auge - nicht nur, weil Fahrrad- und Autofahrer ihre Probleme haben. "Viele Rettungswagen nehmen die Strecke als Abkürzung zum Unfallkrankenhaus Boberg. Die Erschütterungen durch die Schlaglöcher können gefährlich werden, wenn zum Beispiel ein Patient mit Rückenverletzungen transportiert wird", mahnt er.

Abgesehen davon befindet sich an der Weberade auch die Lohbrügger Rettungswache der Gemeinnützigen Ambulanz und Rettungsdienst GmbH - kurz Gard. Froh: "Wenn die Einsatzkräfte dort losfahren, transportieren sie zwar noch keine Patienten, doch es muss schnell gehen." Bei so vielen Schlaglöchern seien die Retter aber gezwungen, langsam zu fahren.

Froh fragte denn auch im jüngsten Verkehrsausschuss bei der Verwaltung an, ob die Straße nicht aus den jährlich von Hamburg bereit gestellten Mitteln zur Beseitigung von Frostschäden instand gesetzt werden könne. Doch wie viel Geld der Bezirk aus diesem umgangssprachlich "Winternotprogramm" genannten Topf bekommt, ist noch offen. In der nächsten Verkehrsausschuss-Sitzung im Mai soll es mehr Klarheit geben.

Fest steht allerdings die Summe aus dem Tiefbauprogramm. Rund 1,23 Millionen Euro darf Bergedorf dieses Jahr in den Neu-, Um- und Ausbau sowie Grundinstandsetzung von Bezirksstraßen investieren. 275 000 Euro davon sollen in erste Maßnahmen zur Umgestaltung des Lohbrügger Marktes fließen. Diese liegt allerdings auf Eis, weil das Planungsbüro der Politik bislang noch kein Konzept vorgelegt hat.

Der größere Teil - 959 000 Euro - wird in die Sanierung des Billwerder Billdeiches zwischen Mittlerer Landweg und A 1 gesteckt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro. Die Diskrepanz, so die Idee von Julian Emrich (CDU), soll ebenfalls aus dem "Winternotprogramm" finanziert werden.