Am kommenden Freitag, dem 1. Mai, wird wieder der “Tag der Arbeit“ gefeiert - als gesetzlicher Feiertag.

Am kommenden Freitag, dem 1. Mai, wird wieder der "Tag der Arbeit" gefeiert - als gesetzlicher Feiertag.
In der Tradition der Arbeiterbewegung seit dem 19. Jahrhundert ist dieser Tag dem Einsatz für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen gewidmet, für soziale Gerechtigkeit und die Humanisierung der Arbeitswelt.

"Soziale Gerechtigkeit" ist aber auch ein wichtiges Thema der Kirche. Denn der christliche Glaube kann und will sich nicht damit abfinden, dass es allein die Machtmittel sein sollen, die innerhalb der Gesellschaft über die Verteilung der Güter und Ressourcen bestimmen. "Gerechtigkeit" bedeutet, dass sich nicht einfach der Stärkere durchsetzen kann. Deswegen sieht der christliche Glaube Gott besonders an der Seite der Schwachen: In der Bibel wird in kraftvollen Bildern die besondere Nähe Gottes zu den Schwachen beschrieben, der sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten herausführt und der an der Seite der Unterdrückten und Rechtlosen steht. Besonders eindrucksvoll wird diese Parteinahme Gottes für die Schwachen von den Propheten des Alten Testamentes formuliert, die die damaligen sozialen Missstände, Korruption und Verschwendungssucht scharf kritisiert haben. Und auch Jesus hat sich an die Seite der Schwachen und sozial Ausgegrenzten gestellt und den Armen das Evangelium verkündigt. So kann uns der 1. Mai aus christlicher Sicht immer wieder daran erinnern, dass die Verhältnisse zwischen den Menschen unvollkommen sind. Aber wir sind aufgerufen, an ihrer Verbesserung zu arbeiten, weil uns die Vision vom Reich Gottes mit seiner besseren Gerechtigkeit geschenkt ist.