Von Gerrit Pfennig

Lohbrügge.
Drei Tage, nachdem ein Radfahrer im Bornmühlenbach am Bille-Wanderweg die Leiche des getöteten Jerzy Polewaczyk (51) fand, ermittelt die Polizei in viele Richtungen - die eine heiße Spur fehlt bislang jedoch.

Gestern beendeten die Polizeitaucher ergebnislos die Suche nach der Tatwaffe. Die Spezialisten tauchten wieder in der Bille, wenige Gehminuten vom Tatort entfernt. Auf dem Grund lagen Bleche, Grillroste, Flaschen und anderer Unrat. Von dem gesuchten Schlagwerkzeug fehlte dagegen jede Spur.

Nach bz-Informationen handelt es sich bei der Waffe um einen scharfkantigen Gegenstand, etwa ein Beil. Darauf sollen die schweren Kopfverletzungen des Opfers hindeuten, die bei der rechtsmedizinischen Untersuchung festgestellt wurden. Das Opfer ist ertrunken, aber allein die Verletzungen am Kopf hätten vermutlich zum Tod geführt.

Bei der Suche nach dem Täter ermittelt die Polizei in viele Richtungen, vier Ansätze wollen wir heute vorstellen. Sie reichen von Auseinandersetzungen, die Polewaczyk im Trinker-Milieu gehabt haben soll, bis zur Aktion eines Einzelnen - etwa desjenigen, der für den Missbrauch an der siebenjährigen M. verantwortlich ist. Hat Polewaczyk die Tat beobachtet und der Täter ihn dann mundtot gemacht?

Polizeisprecher Holger Vehren wollte diese Theorien auf bz-Anfrage nicht kommentieren: "Wir kommunizieren grundsätzlich nicht die einzelnen Ermittlungsschritte." Und: Man ermittle immer "in alle Richtungen".

Nächste Woche will die Mordkommission weitere Zeugen befragen. Eventuell könnte es dann auf der Suche nach der Waffe neue Einsätze für Taucher oder Bereitschaftspolizei geben. "Das Hinweisaufkommen ist nach wie vor sehr gering", bestätigt Vehren. Konkrete Zahlen wollte er jedoch nicht nennen.