Boberg (cr). Wer heute durch das Naturschutzgebiet Boberger Niederung wandert, freut sich an scheinbar unberührter Natur.

Boberg (cr). Wer heute durch das Naturschutzgebiet Boberger Niederung wandert, freut sich an scheinbar unberührter Natur.
Doch die Landschaft der Boberger Dünen wurde im Laufe der Jahrtausende und vor allem in den vergangenen 170 Jahren stark verändert. Wie sehr, können Interessierte bei einem historischen Rundgang erfahren: Am Sonntag führt Dr. Tanja Ulmer vom Kultur- & Geschichtskontor über das Gelände. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Naturschutz Infohaus, Boberger Furt 50.

Bei einer Zeitreise in die Vergangenheit wird sie von Steinzeitjägern erzählen, die im Dünengelände mit einem Einbaum-Bauplatz sozusagen Hamburgs früheste Werft anlegten. Und von dem Bronzezeitdorf mit 900 Gruben und einer mittelalterlichen Töpferei. Auch die Spuren zweier verschwundener Dörfer und Ziegeleien werden besucht. Selbst Gewässer entstanden im Dünengebiet durch Menschenhand. Die Angelteiche im Achtermoor etwa sind das Ergebnis des Torfabbaus am Ende des Zweiten Weltkrieges.

Vor allem aber veränderte der Bau der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn das Gelände. Um 1840 wurde hier Sand für den Bau der Bahn abgebaut. Bis zu 30 Meter hohe Dünenkämme verschwanden. Im 20. Jahrhundert wurde der Sand zudem für die Aufhöhung Hamburger Hafen- und Industrieareale benötigt.

Die Führung dauert etwa dreieinhalb Stunden. Die Teilnahme kostet pro Person 8 Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig.