Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Eigentlich hätte der Referent der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Inneres (BWVI) längst im Bergedorfer Fachausschuss vorstellig werden sollen. Nach einem Beschluss der Politik im Dezember forderte die Verwaltung die BWVI zweimal auf, vorbeizukommen und über das zukünftige Verkehrskonzept für die geplanten Neubaugebiete Tienrade und Haempten zu sprechen. Doch beide Male lehnte die Behörde ab - mit der Begründung, dass sie sich nicht zuständig fühle.

Stein des Anstoßes ist die Forderung der Politik, am Reinbeker Redder zwei Ampeln zur Erschließung der beiden Neubaugebiete zu installieren. Für das Projekt Tienrade mit 420 geplanten Wohnungen wurde den Politikern bereits eine Ampel in Aussicht gestellt, die Erschließung des Hirtenlands mit 200 Wohnungen allerdings soll ohne auskommen. "Die Fläche liegt aber am Reinbeker Redder, einer viel befahrenen Hauptverkehrsstraße. Wie soll man dort von Norden nach Süden und umgekehrt kommen?", kritisierte Jörg Froh (CDU) im jüngsten Verkehrsausschuss.

Eine Frage, die eigentlich der Referent der BWVI beantworten müsste, wie auch Tiefbauchef Joachim Bruschke findet. "Der Reinbeker Redder ist nun mal eine Hauptverkehrsstraße. Da ist nicht der Bezirk sondern die BWVI zuständig", betonte er. Da die Behörde sich aber nicht zuständig fühle, keine Ampel für nötig halte und darüber hinaus noch keinen Handlungsbedarf sehe, verweigere sie die Entsendung eines Referenten, so Bruschke weiter.

Schützenhilfe erhält Bruschke nun durch einen Beschluss der Politik. Um Druck bei der BWVI aufzubauen, fordern die Ausschussmitglieder jetzt auch schriftlich den Bau zweier Ampeln. Dass diese notwendig sein dürften, zeigen Zahlen aus einem aktuellen Verkehrsgutachten. Demnach sind auf dem Reinbeker Redder bereits heute 17 430 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Durch die Neubaugebiete werden 2700 dazukommen.

"Wie soll man dort von Norden nach Süden kommen?" Jörg Froh, CDU-Verkehrsexperte