Es hat mich immer gewundert, dass Paul Gerhard in der zweiten Strophe dieses Sommerliedes die Narzissen besingt, denn sie sind für mich die Frühlingsblumen.

Es hat mich immer gewundert, dass Paul Gerhard in der zweiten Strophe dieses Sommerliedes die Narzissen besingt, denn sie sind für mich die Frühlingsblumen.
In dieser Strophe steckt vieles, was zum Frühling gehört: "Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide."

Vor unserer Kirche wachsen jetzt viele Narzissen. Für mich sind vor allem die gelben Blüten der Narzissen, auch Osterglocke genannt, ein Zeichen auch für die christliche Botschaft. In der Farbe der Blüte sehe ich das Sonnenlicht und denke an die aufgehende Sonne am allerersten Ostermorgen. Traurig standen da Frauen an einem Grab. Doch an diesem Morgen war der Stein vom Grab entfernt worden, und was wie eine üble Tat, eine Grabschändung aussah, zeigte sich als neue Schöpfung: Er, Jesus, war nicht tot, sein Leichnam nicht gestohlen, sondern lebte und lebt. Er erschien den Frauen und später seinen Jüngern und nahm ihnen den Schrecken und gab ihnen neue Hoffnung, neuen Mut, neuen Glauben.

Die Narzisse macht alleine noch kein Osterfest. Aber mit diesem Glauben an den Auferstandenen wird der Blick in die Welt zu einem Staunen und Wundern: Da wird das neue Leben im Frühling zum Zeichen für den Gott des Lebens. Da ist die Narzisse eben für uns Osterglocke und der "Klang" ihrer gelben Blüte schlägt in uns die Saiten an, die Glaube, Hoffnung und Liebe heißen ..., die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide.