von Gerrit Pfennig

Bergedorf.
Der deutschlandweite Blitzmarathon ist seit gestern Morgen offiziell beendet, doch wer denkt, er könne jetzt wieder kräftig auf die Tube drücken, irrt gewaltig: Die Kontrollaktion geht in Bergedorf in eine mehrmonatige Verlängerung.

Bei der Hamburger Polizei waren insgesamt rund 1500 Bürgerwünsche eingegangen - allein im Bezirk Bergedorf sind davon nach dem Marathon noch 70 abzuarbeiten. Betroffen sind knapp 50 Straßen, vor allem in Wohngebieten. "Wir wollen die Wünsche so schnell wie möglich abarbeiten", verspricht Hans-Jürgen Gäth, Chef der hiesigen Verkehrspolizei. Dies werde jedoch mehrere Monate in Anspruch nehmen, da die Bergedorfer Beamten in den kommenden Wochen bei vielen Großereignissen wie Hafengeburtstag, 1. Mai oder Vierlanden-Marathon im Einsatz seien. "Durch die dadurch entstehenden Überstunden gibt es mitunter weniger Kapazitäten zum Lasern", so Gäth.

Auch die Aktion "Rücksicht auf Kinder kommt an" wird fortgesetzt. So überprüft die Polizei am kommenden Montag vor der Schule Max-Eichholz-Ring die Autos der Eltern auf passende Kindersitze, am Dienstag wird auf dem Felix-Jud-Ring gelasert, und am Dienstag, 28. April, werden Tempo und Rückhaltesysteme für Kinder am Henriette-Herz-Ring kontrolliert. Ziel der Polizei ist es, alle Grundschulen abzudecken.

Die Bilanz des Blitzmarathons aus Bergedorfer Sicht fällt positiv aus. Zwar wurden Geschwindigkeitsverstöße gemessen, doch die hielten sich im Rahmen. Gäth: "Die Fahrer haben offenbar gelernt. Zumal die Ampelschaltungen an die zulässige Geschwindigkeit angepasst sind, schnelles Fahren bringt deshalb keinen Zeitvorteil."

Insgesamt waren in Hamburg beim Blitzmarathon am Donnerstag 398 Polizisten 18 Stunden lang im Einsatz. Sie kontrollierten an 191 Standorten die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Dazu kamen 20 stationäre Blitzer. Ergebnis: 394 033 Fahrzeuge passierten die Messstellen, 2060 waren mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Neben dem Autofahrer, der mit 133 km/h durch die 70er-Zone auf der B 5 in Lohbrügge raste (wir berichteten), war ein Fahrer in Wilhelmsburg mit 78 Stundenkilometern unterwegs - in einer Tempo-30-Zone. Er muss 200 Euro zahlen und den Führerschein abgeben.