Von Christina Rückert

Bergedorf.
Tausende Menschen gehen jährlich im Haus im Park ein und aus, besuchen eine der etwa 200 hauseigenen Veranstaltungen, die Theaterabende oder Konzerte. Geht es nach Susanne Kutz, können es gern noch viele Besucher mehr werden: Die neue Geschäftsführerin des Begegnungscentrums der Körber-Stiftung möchte das Haus am Gräpelweg 8 noch stärker zu einem Ort des "Austausches und des Ausprobierens" machen - und das nicht nur für Senioren. "Nicht alle Angebote hier sind per se für Ältere", stellt die langjährige Mitarbeiterin der Körber-Stiftung fest. Auch wenn die Zielgruppe vorrangig lebenserfahrene Menschen seien, "müssen diese ja nicht zwangsläufig nur unter sich bleiben". Gemeinsinn und Engagement auch zwischen den Generationen heißt ihr Ziel.

Nur eines von vielen Vorhaben, die sich die neue Geschäftsführerin - Nachfolgerin von Anja Paehlke, die in den Vorstand der Körber-Stiftung wechselt - vorgenommen hat. Seit Anfang April arbeitet sich die 56-Jährige an ihrem neuen Arbeitsplatz ein - und ist begeistert von der bisherigen Arbeit des Teams (30 Festangestellte, 100 Ehrenamtliche): "Das Haus im Park ist ein unglaublich lebendiger und positiv-vibrierender Ort mit sehr vielen interessanten Projekten", sagt sie. Das gelte es weiterzuentwickeln. Denn "das Alter" gebe es nicht, Wünsche und Fragen veränderten sich im Laufe der Jahre und Generationen.

Ein Haus zu gestalten, inhaltlich mit Leben zu erfüllen, das ist eine Herausforderung, die Susanne Kutz bereits einmal gemeistert hat: Nach dem Umzug der Körber-Stiftung von Bergedorf an den Kehrwieder war sie dort für den Aufbau des Körber-Forums verantwortlich, leitete den Bereich Kommunikation und Programmplanung. Schon zuvor hatte sich die studierte Lehrerin in der Stiftung einen guten Namen gemacht: Nachdem sie Ende der 1980er-Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Geschichtswettbewerbs ihre Arbeit noch zu Lebzeiten Körbers begonnen hatte, kam ihr in "einer kurzen Kinderpause die Idee, einen Verlag für die Stiftung aufzubauen". Der Vorstand zog mit, die Edition Körber-Stiftung entstand. Susanne Kutz führte den Verlag mehrere Jahre, ehe sie mit dem Aufbau des Körber-Forums betraut wurde.

Dass das Haus im Park nun ihre nächste Station ist, freut Susanne Kutz nicht nur wegen "der großen Offenheit, die mir hier entgegengebracht wird". Sie sieht auch eine gute Gelegenheit, die Verbindungen zwischen den Häusern am Kehrwieder und am Gräpelweg zu stärken und einen "politisch-wirtschaftlichen Brückenschlag" zu schaffen. "Der demografische Wandel ist kein kleines Thema", meint sie. "Wir können noch viel offener miteinander sein und sehen, wo wir uns ergänzen können - ohne die Trennung ,Hier die Wissenschaft und dort das Alte'."

Die Begeisterung der Mutter zweier erwachsener Söhne ist spürbar. Auch wenn sie Bergedorf bisher "eher aus der Stiftungsperspektive kennt" und den Bezirk noch besser kennenlernen will, ist sie bereits ganz sicher: "Das ist eine spannende Herausforderung."