Von Bettina Biester und Gerrit Pfennig

Bergedorf.
Die Parkplatzsituation rund um das Bethesda Krankenhaus Bergedorf (BKB) ist den Anwohnern schon lange ein Dorn im Auge. Weil auf dem Gelände des Krankenhauses nicht genügend Stellflächen zur Verfügung stehen, weichen Patienten, Besucher und Mitarbeiter auf die benachbarten Wohnstraßen wie den Glindersweg oder die Justus-Brinckmann-Straße aus. Verkehrsregeln scheinen dabei allerdings keine Rolle zu spielen.

An einem Vormittag am Glindersweg: In der Wohnstraße stehen verbotenerweise sieben Autos auf dem Gehsteig. An manchen Stellen ist zwischen Gartenzaun und Fahrzeug kaum ein Durchkommen. Nur wenige Meter weiter - an der Kreuzung zur Justus-Brinckmann-Straße - steht ein Smart im eingeschränkten Halteverbot. Gegenüber hat ein Audifahrer seinen Kombi schräg in eine Parklücke bugsiert, steht mit der Front im Gebüsch - ein gewöhnliches Bild im alltäglichen Parkchaos rund um das Bethesda.

"Die Verkehrssituation ist mangelhaft", bringt Hans Humpke den Ärger der Anwohner auf den Punkt. An manchen Tagen seien die Straßen so zugeparkt, dass für größere Fahrzeuge kein Durchkommen sei, ganz abgesehen von der Sichtbehinderung. "Und das alles nur, weil der einzige Parkplatz für Besucher ständig voll ist, auch durch Autos der Angestellten", weiß eine Nachbarin zu berichten.

Tatsächlich ist die Lage derzeit noch angespannter als sonst. Wegen der Bauarbeiten für die neue Intensivstation sind 36 der insgesamt 110 öffentlichen Parkplätze gesperrt. Den Mitarbeitern stehen 63, Kooperationspartnern weitere 30 Stellflächen zur Verfügung. "Wir halten damit deutlich mehr Plätze vor, als wir eigentlich müssen", betont

Connie Gudert, Sprecherin des BKB. Nach den Bauarbeiten Ende 2016 werde sich die Situation wieder entspannen, ist sie sich denn auch sicher.

203 Parkplätze für ein Krankenhaus mit 600 Mitarbeitern und 332 Patientenbetten? Laut Bezirksamt ist das ausreichend. 184 Stellflächen insgesamt müsse das BKB vorhalten, so Sprecherin Gabriele Günter. Die Anwohner sehen das anders. "Warum wird auf dem Gelände kein Parkhaus gebaut, zumal das Krankenhaus ja immer weiter wächst?", fragen sie.

Eine Idee, die die Politik rein rechtlich nicht erzwingen kann. Die CDU will nun prüfen lassen, ob auf dem Bürgersteig am Glindersweg Bügel angebracht werden können, um wenigstens das Falschparken und die damit verbundene Einschränkung des Gehweges zu verhindern. Auch die Polizei favorisiert diese Lösung, weil sie keine durchgängige Überwachung leisten kann.