Schloss: Vortrag und Talk zu Geschlechterrollen in der Schule

Ein Mädchen mit langen Haaren und glitzernden Steckern in den Ohren geht gern zum Tanzen. Sein gleichaltriger Schulfreund spielt hingegen viel lieber Fußball und rauft mit seinen Klassenkameraden. "Solche stereotypen Geschlechterdarstellungen werden in Schulbüchern vermittelt. Sie sind zwar subtiler als früher, aber noch immer vorhanden", sagt Jasmina Crcic. Für ihre Doktorarbeit hat sie Interviews zu Geschlechterrollen im Bildungsbereich geführt.

Unter dem Titel "Mathe für Mädchen, Häkeln für Jungs?" wird sie morgen über ihre Ergebnisse im Bergedorfer Schloss berichten. Der Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung "Busy Girl - Frauen im Beruf" im Museum für Bergedorf und die Vierlande beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Jasmina Crcic lebt in Hamburg, promoviert aber an der Phillips-Universität Marburg in Politikwissenschaften unter dem Titel "Gender Mainstreaming im Politikfeld Bildung". Für ihre Doktorarbeit befragte sie in Bremen, Berlin und Hamburg insgesamt 23 Experten von Gleichstellungsinitiativen, Gewerkschaften und Bildungseinrichtungen. Sie wollte erfahren, welche Stereotypen im Bildungsbereich auftauchen und was unternommen wird, um diese aufzubrechen. In Bremen und Berlin gibt es jeweils Berichte zu Maßnahmen, die umgesetzt werden. In Hamburg wird darüber bisher noch gar nichts festgehalten.

Die Geschlechterrollen im Bildungsbereich soll morgen Abend im Schloss diskutiert und erörtert werden. Vor allem die Frage, ob Mädchen im Unterricht anders behandelt werden als Jungen oder geschlechtsspezifische Interessenlagen gefördert werden.