Computer Club: Peter Minks vermittelt mit Geduld und positiver Art Senioren den Umgang mit dem PC

Wenn einer seiner User ein Problem am Computer lösen kann, sich allein in Excel, Windows oder Outlook zurechtfindet, ist es für Peter Minks der größte Lohn. "Ach, ist das schön, wenn man helfen kann", sagt der 74-Jährige, und bei dem Gedanken daran, strahlen seine blauen Augen.

Vor zwölfeinhalb Jahren hat Peter Minks, der seit über 50 Jahren mit seiner Frau Elke in Alt-Nettelnburg lebt, den Computer Club vom Haus im Park gegründet - und der wurde direkt nach seiner Gründung zum Erfolgsgaranten. Dafür ist der 74-Jährige in diesem Jahr für den von der Volksbank Bergedorf und unserer Zeitung ausgelobten Bürgerpreis nominiert.

Peter Minks erinnert sich noch genau, als er in den 90er-Jahren das erste Mal von einem PC hörte. In der Fernsehsendung "Dingsda" erklärte ein kleiner Knirps den Begriff "Personal Computer". Der ehemalige Fernmeldehandwerker bei der Post und spätere Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Telekom zog direkt am nächsten Tag los, um sich einen eigenen PC zu besorgen. Er lernte viel, wollte immer mehr über die neue Technik wissen. "Und so wurde ich mit der Zeit zu einem Einäugigen unter den Blinden", scherzt Peter Minks.

Seinen Kollegen bei der Telekom konnte er viel beibringen. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Um noch mehr Menschen die moderne Technik nahezubringen, gründete er einen Computer Club in Langenhorn. Er existiert noch heute, hat an die 500 Mitglieder. Zwei weitere Clubs bei Ver.di und in Lohbrügge folgten, auch auf das Haus im Park hatte er schon damals ein Auge geworfen. "Doch es gab keine geeigneten Räumlichkeiten", erinnert sich Minks.

Dann hatte der damalige HiP-Leiter Dieter Wagner die Idee, im benachbarten "Kutscherhaus" einen PC-Lehrraum einzurichten. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Die fünf Seminare am Morgen waren sofort ausgebucht. Vier Termine am späten Nachmittag kamen hinzu - auch sie waren ruck-zuck voll. Seitdem war die Warteliste für einen der 180 Plätze nie auf null. "Derzeit haben wir den Tiefstand erreicht, warten zehn Personen auf einen Platz", sagt Minks. Die Wartezeit beträgt etwa ein Jahr.

Peter Minks leitet nach wie vor die Gruppe am Donnerstagvormittag, seine Ehefrau Elke ist stets an seiner Seite. An den anderen Terminen stehen Tutoren bereit. Falls mal einer erkrankt oder verreist, greift ein ausgetüftelter Ersatzplan. "So ist in all den Jahren kein einziger Termin ausgefallen", sagt der 74-Jährige.

Bis zu 60 Stunden pro Woche investiert Peter Minks in den Computer Club, bereitet von den Teilnehmern gewünschte Themen vor, plant Ausfahrten und hat sechs PC sowie vier Notebooks parat, um zu jeder Zeit Fragen zu verschiedenen Betriebssystemen erklären zu können.

Und wenn er nicht gerade in der Technikwelt versunken ist, frönt er seiner zweiten großen Leidenschaft: dem Gesang. Auch das offene Singen im Haus im Park, zu dem einmal im Monat bis zu 85 Teilnehmer kommen, um gemeinsam die Freude am Singen auszuleben, geht auf die Initiative der Minks zurück. Am liebsten würde er noch viel mehr machen, so muss seine Ehefrau ihn schon mal bremsen: "Still sitzen war noch nie sein Ding", sagt Elke Minks.