Start-up des Bergedorfers Christian Kuper auf Erfolgskurs

Für diese Currywurst oder die Burger à la "Chicken-Style" und "Beef-Style" kommen die Kunden sogar eigens aus Süddeutschland und anderen Teilen der Republik. Sie reisen nicht für irgendein Fast Food an - sondern für das täglich frisch zubereitete vegane Essen der Firma "Vincent Vegan" des Bergedorfers Christian Kuper. Sein Konzept des veganen Fast Foods, das aus einem "Foodtruck" heraus mal in Ottensen, mal vorm Millerntor oder anderswo verkauft wird, ist ein Überraschungscoup: Seit der Gründung im Juni 2014 ist die Kundenzahl rasant gewachsen. Nun soll in wenigen Wochen bereits der zweite Truck auf die Straße geschickt werden, zudem gibt es die Idee eines Restaurants.

Seinen Erfolg verdankt Christian Kuper (34) - der eigentlich aus dem Emsland kommt, mit seiner Freundin aber in Bergedorf wohnt - einer "kleinen Sinnkrise", wie er erzählt. Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirtschaftler arbeitete als Unternehmensberater, als er sich die Frage stellte, "ob das alles so richtig ist". Er kündigte "ohne Plan B". Zu dem Zeitpunkt lebte er schon mehrere Jahre "aus ethischen Gründen" als Vegetarier, war dann mit dem völligen Verzicht auf tierische Produkte zum Veganer geworden. Die Idee entstand, Fast Food für andere Veganer anzubieten.

"Ich habe das einem Truckhersteller vorgestellt, der die Idee gut fand", erzählt Kuper. Dieser baute den silberfarbenen Wagen, den Kuper zunächst mietete, der inzwischen aber seiner Firma gehört. Das auffällige Fahrzeug weckte schnell das Interesse der Kunden - und auch der Medien. Der Sender Kabel 1 drehte mit Kuper für eine Start-up-Sendung - was noch mehr Publicity brachte.

Inzwischen ist der Andrang vor dem Wagen manchmal so groß, dass einige Kunden "anderthalb Stunden anstehen", bedauert der Unternehmer. Doch da das Essen frisch zubereitet wird, "können wir da nicht viel dran ändern". Viele Kunden zahlen für die Süßkartoffelfritten oder die Currywurst aus dem Weizen-Produkt Seitan gern ein paar Cent mehr: Die Wurst kostet 3,70 Euro, die Pommes 2,90 Euro. Und es schmeckt, verspricht Christian Kuper allen Zweiflern: "Wie bei Fleisch auch ist es einfach die Frage, wie man das Essen würzt." Seine Saucen jedenfalls seien toll.

Und so wundert es ihn nicht, dass seine Kunden "zu 80 Prozent keine Veganer sind, sondern Leute, die das ausprobieren wollen". Die angestammte vegane Szene "wird jetzt erst auf uns aufmerksam".

Alle Infos zum Truck und seinen Haltepunkten in den kommenden Tagen unter www.vincent-vegan.com .