Stadtreinigung: Robert Dahlke ist als “Kümmerer“ unterwegs: fegt, sammelt, klärt auf

Ein wenig erinnert Robert Dahlke an Beppo Straßenkehrer aus Michael Endes genialem Kinderbuch "Momo". Dahlke ist Hamburgs einziger Straßenfeger auf dem Fahrrad. Und sein Revier heißt Neuallermöhe. Tag für Tag radelt er auf seinem Einsatzfahrzeug mit Schaufel, Besen, Zange und Mülleimer durch die Straßen des Stadtteils, befreit diese von Schmutz und Unrat. Dahlke ist als "Kümmerer" unterwegs, so steht es auf dem Schild am Fahrrad. Das bedeutet, dass er nicht nur stillschweigend Weggeworfenes aufsammelt, sondern auch Kontakt hält zu den Menschen. Ihnen freundlich erklärt, dass Müll in den Mülleimer gehört und nicht ins Pflanzenbeet. "Ein bürgernaher Straßenfeger, ähnlich dem bürgernahen Beamten der Polizei", sagt Dahlkes Chef Jens Bauer vom Bergedorfer Standort der Stadtreinigung am Kampweg.

Robert Dahlke macht seinen Job mit Leidenschaft, besonders wenn die Sonne scheint. "Man kommt doch mit dem Fahrrad viel besser in die versteckten Ecken als mit dem Auto", sagt er. Spielplätzen gilt sein ganz besonderes Augenmerk. "Die müssen immer tiptop sauber sein." Und: "Kontakt mit Leuten ergibt sich ganz von selbst, wenn ich per Rad unterwegs bin."

Im vergangenen Spätsommer übernahm Dahlke den Fahrrad-Job von seinem Vorgänger - und kann in puncto Aufklärung und Umwelterziehung schon belastbare Ergebnisse vermelden. Nicht nur, indem er unermüdlich gelbe Säcke für recycelbaren Verpackungsmüll und Tütchen für Hundedreck an Hundebesitzer verteilt. Auch bei der Trinkerszene am Ausgang Edith-Stein-Platz vom S-Bahnhof Nettelnburg ist er schon erfolgreich vorstellig geworden, versorgt die Clique zuverlässig mit großen, grauen Müllsäcken. "Da werfen die jetzt einen großen Teil ihrer Flaschen rein, und ich hole die Säcke regelmäßig ab. Klar, dass die eine oder andere Flasche immer noch im Gebüsch landet. Aber es hat sich da schon deutlich gebessert."

Die Idee mit dem Fahrrad hatte Dahlkes Chef. "Das habe ich mir in Lübeck abgeguckt", gibt Jens Bauer zu. "Dort haben die Kollegen mir auch den Tipp gegeben, wo ich so ein Fahrrad herbekomme - natürlich aus Holland."