Krusestraße Bezirksamt gibt Anlage des ehemaligen Sander Tennisvereins frei - CDU übt Kritik

Wer kein Mitglied in einem Sportclub war und Tennis spielen wollte, hatte es in Bergedorf bislang schwer. Bei den Vereinen ist das Spielen meist nur mit einem Mitglied erlaubt, die drei öffentlichen Tartan-Plätze beim Sportplatz 2000 am Marie-Henning-Weg sind in einem desolaten Zustand. Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat das Bezirksamt im vergangenen Jahr aber zwei weitere Plätze für jedermann freigegeben. Auch dieses Jahr sollen sie präpariert werden.

Die beiden Plätze liegen an der Krusestraße 3, direkt neben den beiden Kunstrasenplätzen des FC Bergedorf 85. Sie gehörten einst zum Sander Tennisverein, der sich Ende 2012 wegen Mitgliederschwunds auflöste. Im Frühjahr 2014 ließ das Bezirksamt die Plätze für rund 3000 Euro instand setzen. In den nächsten Tagen sollen sie auch für die im Mai startende Sommersaison 2015 präpariert werden. "Wenn man so eine Tennisanlage hat, macht es doch durchaus Sinn, sie nutzbar zu machen", sagt Dr. Andreas Aholt, Sprecher des Bezirksamtes.

Doch nicht jeder ist von dieser Idee begeistert, zum Beispiel nicht CDU-Bezirksabgeordneter Jürgen von Witte. Er hatte das Thema mit einer Kleinen Anfrage aufs politische Tapet gebracht. "Die umliegenden Tennisvereine, wie zum Beispiel Blau-Weiß Lohbrügge, haben ohnehin mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Da ist es nicht hilfreich, wenn das Bezirksamt Plätze für die Öffentlichkeit freigibt", kritisiert er.

Seiner Meinung nach sollte die Fläche eher in einen Basketball-Platz oder in einen Trainingsbereich für Leichtathleten umfunktioniert werden. "Am besten wäre es aber gewesen, hätte man die Plätze für den Bau der beiden Kunstrasenplätze vor vier Jahren zur Verfügung gestellt. Doch diese Chance hat man verpasst", kritisiert von Witte.

Die Plätze, die vormittags von der Stadtteilschule Bergedorf genutzt werden, sind unter der Woche von Montag bis Donnerstag ab 16 Uhr bespielbar, am Wochenende nur nach Absprache mit dem Platzwart des FC Bergedorf 85, Heiko Rathje. Er ist unter der Nummer 01 73-6 14 69 47 erreichbar. Die Gebühr pro Platz beträgt zehn Euro die Stunde.