Max-Eichholz-Ring: Morgen Jubiläum

Die Schüler der Klasse 3a vom Max-Eichholz-Ring sind sich sicher: In 50 Jahren gibt es in der Schule statt Büchern und Heften "Stifte mit Gehirn". Und der Schulweg wird selbstverständlich mit fliegenden Teppichen zurückgelegt oder gleich auf "Schwebeboards mit Düsenantrieb". Verglichen damit hat sich im vergangenen halben Jahrhundert in der Grundschule wenig verändert. Oder doch?

Antworten gibt der Blick in die frisch gedruckte Festschrift dieser Pionierschule von Lohbrügge-Nord: Am Max-Eichholz-Ring wird in dieser Woche 50. Geburtstag gefeiert. Exakt am 8. April 1965 startete ganz am östlichen Rand der damals noch im Bau befindlichen, europaweit als zukunftsweisend gefeierten Großwohnsiedlung der Grundschulalltag. Zwei erste, eine zweite und zwei dritte Klassen wurden eingeschult - damals noch zu Ostern.

"Im Max-Eichholz-Ring hatte ich das Gefühl, täglich im Urlaub zu sein", schreibt Birgit Arndt-Rinke in der Chronik. Sie war damals aus Barmbek in die Nachbarschaft der Schule gezogen und hier eingeschult worden. Sie lobt die Kinderfreundlichkeit des damals neuen Stadtteils: "Die kleinen Schulpavillons, der geringe Straßenverkehr, das Grün und die Freiflächen waren einfach toll. Sogar in den Pausen musste man hier nicht drinnen bleiben."

Mit den vielen jungen Familien, die nach Lohbrügge zogen, platzte die Schule in den folgenden Jahren aus allen Nähten: 1972 zählte man 1000 Schüler, Eltern mussten für die Lehrer in einzelnen Schulstunden einspringen, die Klassenstärken erreichten 40 Schüler. Anfang der 80er-Jahre dann das entgegengesetzte Bild: Die Kinder des Stadtteils waren dem Grundschulalter entwachsen, am Max-Eichholz-Ring drückten nur noch 260 die Schulbank.

Doch die Schule erarbeitete sich einen ausgezeichneten, weil fortschrittlichen Ruf. Meilensteine waren 1983 die erste Integrationsklasse, der Verzicht auf Zensuren seit 1990 und natürlich die 2003 eingerichtete, erste fast ausschließlich auf Englisch unterrichtete Grundschulklasse des Bezirks. So gelang es zu überleben, trotz der Randlage zu Schleswig-Holstein, von wo kein Kind an den Max-Eichholz-Ring kommen darf. Heute gehört die Schule mit 430 Schülern wieder zu den größten Grundschulen im Bezirk, ist von der ersten bis zur vierten Klasse vierzügig und hat drei Vorschulklassen.

Morgen feiert sie 50. Geburtstag - mit Empfang im Haus im Park als Höhepunkt der heute startenden Festwoche. Dass sie eine Zukunft hat, zeigt sich ab Mai am Max-Eichholz-Ring: Für 3,5 Millionen Euro erhält die Schule ein neues Entree mit Mensa, Theater, Schulbücherei, Musik- und Computerräumen.