Bergedorf (bb). Wenn es um das logische Denken geht, macht Pia Kollmann (9) und Romy Zaher (10) so schnell keiner etwas vor - schon gar nicht in ihren Altersklassen.

Die beiden Schülerinnen der Grundschule Sander Straße haben dieses Jahr die Mathe-Olympiade auf Landesebene gewonnen - Pia bei den Dritt- und Romy bei den Viertklässlern.

"Ich freue mich immer noch", sagt Romy stolz. Die Zehnjährige hat bei dem Mathetest 40 von 40 Punkten geholt und dafür noch eine Sonderauszeichnung samt 100 Euro Preisgeld gewonnen. Die Lösung der fünf Aufgaben, die es innerhalb von 1,5 Stunden zu bewältigen galt, sei ihr ganz leicht gefallen: "Ein bisschen überlegen musste ich schon. Aber 20 Minuten vor Schluss habe ich abgegeben."

Romy sowie Pia sind nicht hochbegabt. Sie lieben es einfach, zu knobeln. Sudoku, Mühle und Schach gehören zu ihren Lieblingsspielen. "Das logische und strukturelle Denken ist bei beiden daher sehr ausgeprägt", weiß Mathelehrer Marco Fritzler. Das stehe im Gegensatz zu der Herangehensweise vieler Jungen, die in dem Alter nur schnell rechnend ans Ziel kommen wollen.

Dass eine Schule beide Sieger stellt, hat es in der Geschichte der Hamburger Mathe-Olympiade für Grundschulen noch nicht gegeben. So durfte sich auch die Einrichtung an der Sander Straße über eine Auszeichnung freuen. Für Fritzler ein Zeichen der guten Inklusionsarbeit an der Schule: "Wir fördern die etwas schwächeren und fordern gleichzeitig die etwas besseren Schüler."

Die vom Bildungsministerium geförderte Mathe-Olympiade gibt es in Deutschland seit 54 Jahren und besteht für die Grundschulen aus drei Runden. In der ersten gilt es, eine Hausaufgabe zu bewältigen, in der zweiten steht ein Test in der eigenen Schule an. In der dritten Runde schreiben alle Teilnehmer auf Landesebene gleichzeitig eine Klausur - mit Aufgaben, bei denen auch manch Erwachsener ins Grübeln kommt.