Olaf Scholz zu Gast beim WSB - Olympia ein Zukunftsthema

Hamburg soll in Deutschland und der Welt ganz vorne dabei und "am Wandel immer dicht dran sein". Ob bei Olympia, bei der digitalen Entwicklung, beim Wohnungsbau oder auch der Wirtschaftsentwicklung: Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) blickt selbstbewusst in die Zukunft. Auf Einladung der WSB (Wirtschaft und Stadtmarketing für die Region Bergedorf) sprach Scholz jetzt im Zollenspieker Fährhaus vor 130 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Sport über die Ziele der nächsten Jahre.

Ganz vorn natürlich: die Olympia-Bewerbung. "Wir haben in der Stadt eine konstruktive Stimmung, hier gibt es viele Leute, die wollen, dass wir das hinbekommen", sagte Scholz. Er betonte aber auch, wie wichtig es sei, die Spiele nachhaltig zu planen. So sollen die Sportstätten später anderweitig genutzt werden können. Auch werde die Olympia-Bewerbung scheitern, "wenn ich nicht versprechen kann, dass es genügend Wohnungen gibt und die Preise nicht steigen". Denn auch alle an Olympia beteiligten Menschen müssten in Hamburg ja "ein bezahlbares Leben haben". Überhaupt sollten alle Menschen, die in Hamburg wohnen wollten, hier Platz finden, wofür 36 000 Baugenehmigungen in den vergangenen vier Jahren ein wichtiger Schritt seien. Scholz machte zudem deutlich, dass Hamburg sich für Olympia 2024 bewerbe und dies keine "Probebewerbung" für 2028 sei: "Wir wollen es im ersten Anlauf schaffen."

Mit Olympia verbinden manche Unternehmen Hoffnungen, doch manche auch Sorgen. Denn schon jetzt verdrängt der Wohnungsbau zunehmend das Gewerbe. "Bergedorf ächzt unter dem Wohnungsbauprogramm des Senats", stellte WSB-Geschäftsführer Marc Wilken fest. Auch Scholz schloss an seinen Überblick über erfolgreiche Hamburger Wirtschaftszweige wie Industrie, Maschinenbau, Logistik, Hafen oder Forschung die Frage an: "Wie können wir für alles das, was hier stattfindet, genügend Büro- und Gewerbeflächen schaffen?". Vorhandene Flächen sollten bewahrt und weiterentwickelt werden, meinte er - und auch ein neues Bewusstsein sei vonnöten: "Dass wir das Miteinander von Gewerbe, Wohnen in der Stadt wieder schön finden." Wohnen und Arbeit müssten nicht immer getrennt sein.

Den Unternehmern brannten zudem Fragen zu aktuellen Themen wie der Elbvertiefung auf den Nägeln. Ob es denn einen Plan B gebe, sollte diese scheitern? Gebe es nicht, antwortete Scholz. Er betonte, er sei zum Ausgang des Verfahrens "sehr optimistisch". Auf sorgenvolle Fragen, ob die Landwirtschaft mit der neuen Regierung womöglich der ungeliebten Umweltbehörde zugeschlagen werde, antwortete Scholz eher ausweichend: Noch könne er nichts sagen, nur so viel: "Die Landwirtschaft ist uns teuer."