Reporter unterwegs: Erlebnisse im Wentorfer Seniorenheim

Eigentlich wollten wir ein Asylbewerberheim besuchen, aber eine Klassenkameradin von uns hat erzählt, dass ihre Oma in einem Pflegeheim lebt. Deshalb haben wir uns für das Eva-von Tiele-Winckler-Heim in Wentorf entschieden. Morgens sind wir um 8.30 Uhr zur S-Bahn Allermöhe gegangen und nach Bergedorf gefahren. Danach mussten wir mit dem Bus 24 Minuten fahren. Anschließend gingen wir zum Pflegeheim, wo uns ein süßer Hund begrüßte: "Tippsy" gehört der Sekretärin.

Nun wurden wir in den Veranstaltungsraum geführt. Da saßen zwei Bewohner an Tischen, und wir waren erst ein bisschen verunsichert. Wir haben uns bei Frau Huhs (95) und bei Herrn Erik (85) hingesetzt und diese interviewt. Wir fühlten uns komisch. Als wir Frau Huhs und Herrn Erik besser kennengelernt hatten, fühlten wir uns wohler.

Wir haben erfahren, dass die älteste Frau, die jemals dort lebte, 102 Jahre alt wurde und Sofie hieß. Frau Huhs und Herr Erik berichteten, dass es ihnen im Seniorenheim sehr gut geht. Es gibt viele Freizeitangebote wie zum Beispiel Bingo mit Preisen, Gedächtnistraining, Sitztanzen und Ausflüge. Sie singen auch zusammen Lieder, und die lustige Frau Huhs kann sehr, sehr gut Klavier spielen. Sie hat ihr Klavier von zu Hause mitgenommen. Die 70 Bewohner dürfen ihre Glücksbringer und lieb gewonnene Dinge von zu Hause mitnehmen.

Die Zimmer sind mit Dusche und Bad etwa 15 Quadratmeter groß. Sie haben dort auch elektronische Sachen wie Computer, Handys und Fernseher. Es gibt auch einen Entspannungsraum (Snoezle-Raum). Dort kann man Gottesdienst feiern, Wii spielen, Fernseher gucken, und natürlich kann man sich entspannen. Außerdem gibt es ein Märchensofa, auf dem man Märchen hören kann.

Um 7 Uhr kommt der Pflegedienst und hilft den Bewohnern, die noch Schwierigkeiten beim Anziehen, Duschen und so weiter haben. Bis 9 Uhr ist Frühstückszeit. Die Senioren, die nicht pünktlich zum Frühstück kommen, müssen sich das Essen selber holen oder die Mitarbeiter lassen etwas übrig.

Einmal im Monat kommen die Kindergartenkinder, singen mit den Senioren, spielen und unternehmen viele Sachen. Es gefällt den Bewohnern sehr gut im Pflegeheim, und sie fühlen sich nicht alleine. Sie dürfen alleine irgendwohin gehen, wenn sie Bescheid sagen, und es kommt auch darauf an, wie es den Senioren geht. Sie hätten gerne mehr Personal und einen Zwei-Sterne-Koch.

Und sie feiern auch besondere Feste wie Geburtstag oder Rosenmontag. Die Senioren verkleiden sich auch bei Festen.

Frau Huhs und Herr Erik gingen früher sehr gerne zur Schule. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer. Frau Huhs hat im Mutter-Eva-von Tiele Winkler-Pflegeheim sogar früher gearbeitet. Ihr hat es dort offensichtlich sehr gut gefallen. Herr Erik hat früher als Chemiker gearbeitet. Er hat in seiner Kindheit gerne Fußball gespielt.

Das Pflegeheim hat auch einen Streichelzoo. Es gibt fünf bis sechs Ziegen und Wellensittiche sowie zwei Kaninchen, Wasserschildkröten und Goldfische im Teich. Das Pflegeheim steht neben einem Wald. So haben die Senioren eine schöne Aussicht auf den Wald. Sie würden gar nichts verändern außer der Einzeltherapie, berichteten die 78-jährige Magarite und die 88-jährige Haidi. Die Senioren haben einen Garten, in dem sie im Sommer auf einer Hollywoodschaukel sitzen und Eis essen.

Wir haben auch den Mitarbeitern Fragen gestellt. Das Haus mit 40 Mitarbeitern wird von Herrn Schulz geleitet. Wir haben erfahren, dass eine Pflegerin schon 41 Jahre dort arbeitet. Seit 1965 gibt es das Pflegeheim, das einenkirchlichen Träger hat (die Johanniter). Die Dienstkleidung der Pfleger ist so ähnlich wie im Krankenhaus.

Sie sagen, dass Schichtdienst manchmal anstrengend ist, aber sonst ist es in Ordnung. Sigrid Joerdens vom begleitenden Dienst hat gesagt, dass es kein Mindestalter gibt, um in ihr Haus zu kommen. Sogar junge Menschen, die krank sind, leben dort.

Besonders hat uns die lustige Dame Frau Huhs gefallen, weil sie noch so gut drauf ist. Sie hat uns viele Witze erzählt und uns ein kleines Klavierkonzert gegeben. Wir hatten einen tollen Tag und haben gelernt, dass man auch im Alter glücklich sein kann.