Bergedorf (cn). “Wir wollen, dass unsere Bäume bleiben, wie sie sind - das ist Bevormundung der Bürger!“

Anwohnerin Eva-Maria Busch schäumt vor Wut. Grund ist der Gärtner im Arbeitskorb des Hubwagens, der mit einer Handsäge und Astschere die Kronen der Ahornbäume in der Soltaustraße deutlich stutzt. Eine völlig routinemäßige Baumpflegemaßnahme im Auftrag des Bergedorfer Bezirksamtes.

"Der Beschnitt ist viel zu radikal, zudem brüten jetzt schon Vögel", ereifert sich das Grüppchen Anwohner. Fehlanzeige: Der Beschnitt ist fachmännisch, Baumpflegearbeiten dürfen ganzjährig ausgeführt werden. "Wir untersuchen die sehr lichten Bäume zuvor auf Nester", beteuern die Arbeiter.

Dann kommt die Polizei, heftet Knöllchen an jene Autos, die noch in der für die Arbeiten eingerichteten Halteverbotszone parken. Zwei Autos müssen abgeschleppt werden. Die Anwohnerseele kocht: "Abschleppen kostet 300 Euro. Die Schilder wurden viel zu spät aufgestellt, und nirgendwo steht, weshalb wir hier nicht mehr parken dürfen", protestiert Busch. Wieder Fehlanzeige: Die Halteverbotsschilder wurden am 19. März aufgestellt, vorgeschrieben sind 72 Stunden vor den Arbeiten. "Sie dienen der Sicherheit. Wir wollen nicht, dass herabfallende Äste Autos beschädigen oder beschmutzen", stellt der Gärtner der Firma Siegfried Behr klar.

Längst nicht alle Anwohner sind wütend: "Gut, dass sich der Bezirk kümmert. Sonst würden die auch meckern ..."