Galab: Bezirksamtschef wünscht die “richtige Dosis Hysterie“

Seit mehr als einem Jahr ist der neue Standort von Galab an den Schleusengärten in Betrieb. Höchste Zeit für den Spezialisten in chemischer Analytik, Einweihung zu feiern. Gestern begrüßten die beiden Galab-Geschäftsführer Dr. Eckhard Jantzen und Dr. Jürgen Kuballa etwa 60 geladene Gäste in dem Neubau am Schleusengraben 7, darunter Bezirksamtsleiter Arne Dornquast, den Vorsitzenden Thomas Buhck und den Geschäftsführer Marc Wilken vom Verein Wirtschaft und Stadtmarketing Bergedorf (WSB).

"Galab ist für Bergedorf eine der wichtigsten Ansiedlungen der vergangenen Jahre", bekannte Dornquast in seiner Festrede. "Dieses Leuchtturmprojekt setzt mit seinem Kühlsystem per Eisspeicher neue energetische Maßstäbe."

Der Bezirksamtschef empfahl, die Fühler auszustrecken zu den unmittelbar benachbarten Technologie-Unternehmen Laserzentrum und Energiecampus: "Wie in anderen Technologieparks dürften sich Synergien entwickeln." Und er wünschte dem Galab-Team "die richtige Dosis Hysterie unter den Verbrauchern: Bei Gerüchten um Pferdefleisch in der Lasagne müsste Ihre Auftragslage doch durch die Decke gehen."

Galabs Kerngeschäft ist die chemische Analyse von Lebensmitteln und anderen Konsumartikeln wie Hygieneartikel, Folien oder Textilien. Der Firmenname steht für "Geesthachter Analyse-Labor". Ende 2011 beschloss das Unternehmen, mangels Erweiterungsmöglichkeiten in Geesthacht nach Bergedorf umzusiedeln

Mit 120 Mitarbeitern ist Galab im Januar 2014 in Bergedorf gestartet, heute sind es schon 130. Für weitere 70 Arbeitsplätze bietet das weitgehend regenerativ beheizte und gekühlte Gebäude Raum. "Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Jahr in Bergedorf", erklärt Geschäftsführer Dr. Eckhard Jantzen. "Wir konnten als Hamburger Unternehmen schon viele neue Kunden gewinnen, besonders gut läuft es in den Branchen Bio-Kost und Babynahrung." Zu den Neukunden der ersten zwölf Monate gehören beispielsweise Nestlé Brasilien und der Hamburger Überseefrüchte-Großhandel Global Fruit Point. "Auch die in Deutschland so begehrten Fachkräfte können wir besser für den Standort Bergedorf gewinnen als früher in Geesthacht", ergänzt Marcus Demuth, Assistent der Geschäftsleitung.

Mit seinen 130 Mitarbeitern in Bergedorf - weitere 15 arbeiten am türkischen Standort Kumluca - macht Galab etwa die Hälfte seines Umsatzes in Deutschland, weitere 30 Prozent in Europa und die übrigen 20 Prozent in der westlichen Welt. Zu 60 Prozent werden Lebensmittel analysiert, zu 30 Prozent Verpackung und Konsumgüter und zu 10 Prozent Pharmaprodukte.