Lohbrügge (stri). Die katholische Kirchengemeinde an der Riehlstraße hat den 24-jährigen Ahmad im Gästezimmer aufgenommen.

Denn der Automechaniker wollte seinem Bruder Mohanned (22) nach Hamburg folgen - als sich plötzlich die Aufnahmeregelungen änderten: Im neuen Flüchtlingsdorf am Curslacker Neuen Deich ist kein Platz für ihn. So musste er im Männerwohnheim übernachten, bis die Kirche Hilfe bot.

"Sie sind sehr ruhig, pünktlich und zuverlässig", wirbt Diakon Stefan Mannheimer. Er hofft auf Anrufe (Telefon 51 32 71 52), um eine Zweizimmerwohnung bis 420 Euro vermitteln zu können. Bis die anerkannten Flüchtlinge, die jeden Nachmittag Deutsch lernen, eine Arbeit gefunden haben, übernimmt das Sozialamt die Miete.

Um dem Krieg und dem Wehrdienst in Syrien zu entgehen, waren die Brüder ein Jahr lang auf der Flucht. Sie gelangten über den Libanon nach Ägypten, weiter über Libyen nach Italien, bis sie zunächst in Rheinland-Pfalz landeten. Jetzt wünschen sie sich einen Ort der Ruhe. "Ich möchte Jura studieren, wie mein Vater, der Rechtsanwalt ist", sagt Mohanned.