Bergedorf (tv). Sehbehinderte Fußgänger haben kaum eine Chance, sich in Bergedorfs Straßenverkehr gefahrlos zurechtzufinden. Gerade mal elf Verkehrsampeln in Bergedorf sind mit Akustiksignalen ausgerüstet, die hörbar Auskunft über Rot oder Grün für Fußgänger geben.

Das ergab eine Anfrage der Bezirksfraktion der Linken beim Senat. "Demnach beträgt der Anteil 15,7 Prozent, das ist erschreckend wenig", sagt Robert Gruber von den Linken. Auf das Thema war seine Partei gestoßen, als ein sehbehindertes Mitglied während einer Sitzung seine Schwierigkeiten im Straßenverkehr schilderte.

Zwar sind einige stark frequentierte Ampelkreuzungen wie Bergedorfer Straße/Vierlandenstraße oder Bergedorfer Straße/Weidenbaumsweg mit den Tonsignalgebern ausgerüstet. Andere Knotenpunkte wie die komplexe Mohnhof-Kreuzung oder die Fußgängerampel zwischen Post und CCB sind es aber nicht und nach Auskunft der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation auch nicht dafür vorgesehen.

Im heutigen Ausschuss für Verkehr und Inneres im Rathaus beraten die Fachpolitiker den Antrag der Linken, eine Prioritätenliste für weitere Ampelanlagen aufzustellen, die mit Akustiksignalen auszurüsten sind. Bei dieser Auflistung soll die Behinderten-Arbeitsgemeinschaft Bergedorf (BAG) beteiligt sein. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr.