Es war ein sonniger, schöner Tag, als ich mit meinen beiden Hunden spazieren ging.

Ich war gerade auf dem Rückweg, als plötzlich etwas kläglich miaute. Ich dachte mir erst nichts dabei, doch als ich dem Geräusch näher kam, wunderte ich mich schon. Ich guckte links ins Gebüsch, und erkannte ein kleines, niedliches weiß-geflecktes Kätzchen. Ich erschrak, denn mein großer Hund fing laut an zu bellen.

Die Katze flüchtete vor dem Bellen auf einen kleinen Baum. Ich wollte das Kätzchen nicht seinem Schicksal zu überlassen, daher band ich den größeren Hund an einen Baum. Als ich mich der Katze näherte, kletterte sie höher - doch ich konnte sie anlocken, bis der Hund erneut bellte.

Nun musste ich die Katze im dichten Dornengebüsch suchen. Ich verzweifelte, doch ich wollte nicht aufgeben. Als das Tier auf einen Baumstumpf saß, streckte ich behutsam meine Hand aus. Es klappte, sie schmuste sich an meiner Hand.

Ich streichelte sie vorsichtig, um sie anschließend auf den Arm zu nehmen. Endlich, nach einer halben Stunde, hatte ich es geschafft.

Als ich aus dem Gestrüpp ging, überlegte ich, wie ich zwei Hunde und eine Katze auf den Arm nach Hause nehmen sollte. Auf dem Weg traf ich einen Hundehalter und fragte ihn, ob er mir helfen würde. Er half mir zum Glück und begleitete mich. Daheim angekommen setzte ich die Katze vor die Haustür, um zu klingeln. Der freundliche Mann wartete so lange mit den Hunden draußen.

Als meine Mutter die Tür öffnete, bemerkte sie das Kätzchen zunächst nicht. Doch dann guckte ich nach unten und sie wunderte sich. Ich erklärte ihr nur die Kurzversion, da ich selbst noch aufgeregt war. Sie sagte, ich solle sie erst einmal in mein Zimmer bringen. Inzwischen holte meine Mutter unsere Hunde rein und bedankte sich bei dem Mann. Dann kam sie zu mir und fragte, was wir jetzt machen sollen. Ich hätte das Kätzchen, das ich jetzt "Mila" nannte, am liebsten behalten. Doch wir hatten schon zwei Meerschweinchen, ein Kaninchen und zwei Hunde. Und das ist eindeutig zu viel, meinte meine Mutter.

Also brachten wir sie nach einer Stunde ins Tierheim Süderstraße. Dort ging alles ganz schnell. Wir bekamen einen rosa Fundzettel und durften dann gehen. Als wir zwei Monate später mit der Klasse ins Tierheim Süderstraße einen Ausflug machten, wollte ich unbedingt wissen, ob sie noch da ist. Als ich den rosa Zettel zeigte, guckte eine nette Frau im Computer nach und sah, dass sie schon nach zwei Wochen vermittelt worden war. Sie kam in eine Familie, in der schon eine Katze lebte. Einerseits freute ich mich, aber andererseits fand ich es auch schade, dass ich sie nicht mehr sehen konnte. Aber ich weiß, dass sie in ihrer neuen Familie sehr glücklich sein wird.

Von Cecile-Marie Bulla