Reporter Klasse 8 b der Stadtteilschule am Richard-Linde-Weg

Ohne "sie" müssten viele Tiere auf der Straße leben. Viele verletzte Tiere müssten ohne "sie" sterben. Wer, wenn nicht "sie" würde sich für Tiere einsetzen? Wer würde gegen Tierquälerei kämpfen, wenn nicht "sie"? Die Mitglieder vom Hamburger Tierschutzverein (HTV).

Jährlich nimmt der Verein 100 000 Tiere bei sich auf. Somit rettet er viele Tiere vor dem Tod. Schon seit 1841 setzt sich der Tierschutzverein gegen Tierquälerei und für verletzte und herrenlose Tiere ein. Alles fing mit einer 20-jährigen Eppendorferin namens Amanda Odermann an. Sie sagte, sie könne es sich nicht mehr ansehen, wie magere Hunde schwere Karren ziehen, wie Kutscher ihre Pferde auspeitschten und das Schlachtvieh furchtbare Qualen erleiden musste. Sie beschloss, etwas dagegen zu tun und gründete am 10. Dezember 1841, mit 113 Hamburgern, einen Verein gegen Tierquälerei - den ersten in Deutschland.

1842 war dann ihr erster Erfolg. Denn im Gesetz stand nun, dass Pferde nicht mehr als eine Tonne Gewicht ziehen dürften. Die Gebissstange aus Metall dürfte auch nicht mehr kalt in das Maul des Pferdes gelegt werden, und die Hufen und Hufeisen des Pferdes müssen gepflegt werden. Wenn man einen Hund als Zugtier haben will, muss das von der Behörde genehmigt werden. Aber es dürfen keine kleinen Hunde sein, deshalb empfiehlt der Tierschutzverein Esel. Im Jahre 1855 kam die Hilfe für das Schlachtvieh, nun darf es nicht mehr geknebelt gequält werden.

Beim 50. Gründungsjubiläum stellte der Verein spezielle Hebekräne zu Verfügung, mit denen die Polizei verunglückte Pferde wieder auf die Beine heben kann. Doch das größte Problem waren die vielen herrenlosen Hunde. Die wurden in der Fronerei untergebracht. Falls sich der Besitzer innerhalb von 3 Tagen nicht meldet, wurde der Hund getötet. Der Tierschutzverein versuchte deshalb, die Hunde durch die Tageszeitung zu vermitteln. 1897 wurde endlich ein Platz gefunden, an dem der Verein einen Tierhort bauen konnte: An der Süderstraße 105. Es wurde ein modernes "Tier-Asyl" errichtet, wo nun Tiere versorgt und untergebracht werden können - und das auch für eine längere Zeit.

Als Erinnerung an diese Geschichte hängt heute noch ein Bild von Amanda Odermann im Eingang des Tierheims an der Süderstraße 399.

Das heutige Tierheim ist gut ausgestattet, um jedem Tier helfen zu können. Es ist die amtliche Annahmestelle für Fundtiere in Hamburg. Da der Verein eng mit Polizei, Feuerwehr, Amtstierärzten und anderen Institutionen arbeitet, kann jeder, der ein verwundetes oder herrenloses Tier findet, es dort abgeben.

Der Hamburger Tierschutzverein hat etwa 4000 Mitglieder und rund 80 Mitarbeiter. Das Tierheim verfügt über Wiesen und Teiche, so dass sich die Tiere auch wohlfühlen, denn Platz gibt es dort reichlich.

Doch die Aufnahme, Pflege und Vermittlung von Fundtieren ist nicht die einzige Aufgabe des HTV. Er besitzt auch einen Rettungsdienst für Fundtiere und herrenlose Tiere. Den kann man immer unter der Notrufnummer (040) 22 22 77 erreichen. Aber auch Wildtiere werden im Tierheim aufgenommen.

Zudem ist es an vielen Projekten beteiligt, wie etwa "Die Rettung rumänischer Straßenhunde" und kämpft wie von Beginn an gegen Tierquälerei. Das Tierheim benötigt jährlich etwa 5 Millionen Euro. Dieses Geld sammelt der Verein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erbschaften. Der HTV ist jedem Mitglied und Spender dankbar und hofft auf noch mehr Unterstützung.