Momentan gibt es im zweitgrößten Tierheim Europas etwa 1000 Tiere, die ausgesetzt oder abgegeben wurde. Auf dem Areal, das etwa 5 Fußballfelder groß ist, arbeiten rund 80 Festangestellte.

Die meisten Tiere werden im Sommer, oft in den Ferien ausgesetzt, da die Besitzer zum Beispiel in Urlaub fahren. Ein anderer Grund ist, dass viele Leute sich Tiere zulegen, aber ihnen nicht bewusst ist, wie viel Verantwortungen sie damit übernehmen. Tiere benötigen viel Zeit, die Besitzer müssen mit ihnen rausgehen oder sie regelmäßig füttern. Außerdem kosten Tiere im Laufe der Zeit viel Geld. Um Missverständnisse zu vermeiden, gibt es ein Vermittlungsgespräch, schaut das Tierheim, ob das Tier zum Menschen passt und der Mensch zum Tier.

Es gibt auch andere Gründe, wieso Tiere abgegeben werden. Zum Beispiel der weiße Schäferhund Darci. Sein Besitzer hat seine Wohnung verloren. Nun ist der Rüde seit dem 23. September 2013 im Tierheim. Gegenüber fremden Menschen und neuen Situationen ist er sehr unsicher. Sein Verhalten hat sich sehr gesteigert, seit ihn ein Tierpfleger betreut und trainiert. Mir wurde erzählt, dass Darci nicht für jeden geeignet sei. Seine neuen Besitzer sollten erfahren sein und sich mit Hunden auskennen. Ebenfalls sollten sie sportlich sein, zumindest mit dem Hund viel spielen und regelmäßig rausgehen. Um eine Beziehung aufzubauen, sollten die Interessenten regelmäßig vorbeischauen. Es gibt Hundeschulen, die man besuchen kann, in der man in kleineren Gruppen die Haltung mit einem Trainer üben und sich Tipps beschaffen kann.

Tiere sind oft aggressiv und ängstlich, wenn sie ausgesetzt werden Daher rufen viele Leute Tierrettungsfahrer. Wenn diese dann das Tier im Heim abgegeben haben, wird erst einmal geschaut, ob es gechippt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, was bedeuten würde, dass der Besitzer nicht gefunden werden kann, kommt das Tier für ein paar Tage unter Beobachtung. Ist alles in Ordnung, wird das Alter geschätzt und das Tier bekommt einen Namen. Zum Schluss wird das Tier in das entsprechende Haus untergebracht, in Hundehaus, Katzenhaus oder Kleintierhaus. Dort wartet es auf einen neuen, liebevollen Besitzer.

Um all den Tieren so weit wie möglich ein gutes Leben zu ermöglichen und um das Tierheim an der Süderstraße auf einem guten Stand zu halten, gibt dieses im Monat rund 100 000 Euro allein für die Tiere und die Gebäude aus. Das Heim ist dafür und für die Bezahlung der Mitarbeiter auf Geld von der Stadt Hamburg, auf Spenden und die Mitgliedsbeiträge von etwa 5 000 Mitgliedern angewiesen. Viel Geld erhält das Heim auch aus Erbschaften.

Menschen, die sich ein Tier aus dem Heim holen, dürfen darauf setzen, dass ihr neues Familienmitglied ihnen viel Liebe zurückgibt.

Von Scarlett Tannas