Nahversorgung: Projektentwickler hat noch Gesprächsbedarf

Eigentlich sollte die Entscheidung über die Ansiedlung eines Lidl-Marktes samt 60 Wohnungen an der Sterntwiete im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss fallen. Doch auf Bitte des Projektentwicklers haben die Mitglieder ihre Entscheidung auf die nächste Sitzung am 1. April verschoben. Er wolle noch einmal das Gespräch mit den Fraktionen suchen, ließ er dem Ausschussvorsitzenden Peter Gabriel (SPD) ausrichten. Worüber, blieb offen.

Eine Vermutung liegt allerdings nah: Der Projektentwickler und der Investor Lidl sehen ihre Felle davonschwimmen. So gibt es nicht nur massive Kritik der Anwohner, die ein Verkehrschaos sowie die Verschattung ihrer Häuser befürchten und das bestehende Einkaufszentrum am Binnenfeldredder bedroht sehen. Auch ein großer Teil der Politik steht dem Projekt eher skeptisch gegenüber.

Aus SPD-Kreisen heißt es, dass sie das Vorhaben nach derzeitigem Planungsstand nicht zustimmen wollen. Sie bezweifeln, dass sich der Lidl ohne Verluste für das Einkaufszentrum in die Versorgungssituation integrieren lässt. Ähnlich äußert sich Ernst Heilmann von den Linken: "Wir brauchen nicht mehr Verkaufsflächen, sondern mehr Wohnungen, insbesondere sozial geförderte." Aus diesem Grund will er beim Projektentwickler und den anderen Fraktionen dafür werben, den Neubau ohne Discounter zu realisieren, diese Idee wenigstens zu prüfen.

Die CDU spricht sich hingegen für den Discounter und die darüber geplanten 60 Wohnungen aus. "Lidl finanziert den Wohnungsbau. Wenn bis Ende März keine Entscheidung getroffen ist, dann ziehen die sich zurück", befürchtet Jörg Froh.

In einem Punkt sind sich aber alle Fraktionen einig: Bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen, wollen sie sich noch anhören, was der Projektentwickler zu bieten hat. Der Termin für das Gespräch ist noch offen.