Chrysanderstraße: Kritik an Toiletten-Hygiene offenbar berechtigt, aber wenig diplomatisch vorgetragen

Die Auseinandersetzung auf dem Wochenmarkt hat einige Bergedorfer erschreckt. Denn sie war mehr als ein hitziges Wortgefecht. Am Imbissstand beim Vinhagenweg packten sich die beiden Streithähne gegenseitig am Kragen, drohten, mit Fäusten aufeinander einzuschlagen. "Du beleidigst meine Chefin nicht noch mal!", brüllte der eine. "Eure Toilette ist ein Saustall!", schrie der andere. Imbiss-Besitzer Stefan Sack hatte Mühe, dazwischenzugehen. "Ich dulde hier am Stand doch keine Schlägerei. Das war schon echt heftig."

Begonnen hatte vergangenen Freitag alles mit einem Besuch der öffentlichen Toilette neben dem Café Chrysander, für deren Reinigung seit wenigen Wochen Café-Chefin Uschi Arova zuständig ist. "Da stand richtig das Wasser auf dem Fußboden, man konnte nicht seine Hose runterlassen", schildert Besucher Stefan Koopmann. "Das habe ich der Café-Betreiberin gesagt. Sie hat sofort zickig reagiert. Und dann hat sie ihren Schläger auf mich gehetzt." Koopmann erstattete Anzeige.

Dagegen Uschi Arova. "Ich habe meinen Mitarbeiter nicht geschickt - nur erzählt, mit welchen Worten dieser Gast mich beschimpft hat. Schockierend." Der sogenannte "Schläger" namens Klaus Kröger arbeitet im Café und beteuert: "Ich habe nicht zugeschlagen, nicht einmal ausgeholt. Und Herr Koopmann hat uns wirklich beleidigt. Er meinte, man sollte uns alle vergasen."

Dass die Klos nicht sauber waren, räumt Arova ein. "Wenn draußen Pfützen stehen, tragen die Leute das Wasser rein. Wir müssen Roste zum Abtreten installieren."