Luisen-Gymnasium: Zehntklässler belegen mit Test Platz eins bei “Jugend forscht“

Drei Zehntklässler des Luisen-Gymnasiums deckten es auf: Das Trinkwasser in der Schule ist offenbar teilweise mit Blei verseucht - anscheinend wegen alter Rohrleitungen. Mit diesem Wasser-Test räumten die Gymnasiasten den ersten Preis im Wettbewerb "Jugend forscht" ab. Schulbau Hamburg (SBH) will das Gebäude jetzt von Experten untersuchen lassen.

Patrick Glandien, Lennart Diener und Christoph Elze aus der Klasse 10c hatten im Chemie-Unterricht Wasser aus der Leitung entnommen. Anschließend versetzten sie es mit den Chemikalien Dithizon und Chloroform. Dithizon ist ein Schwermetall-Indikator - er verfärbt sich je nach Belastung unterschiedlich intensiv. Im konkreten Fall leuchtete die Lösung in Pink. Die Untersuchung im Fotometer ergab dann eine Konzentration von 0,025 Milligramm Blei je Liter - der gesetzliche Grenzwert liegt bei 0,01 Milligramm.

Die Schüler alarmierten sofort die Leitung des Gymnasiums. Beim SBH kann man sich die Messergebnisse nicht erklären. 2013 seien alle bleihaltigen Leitungen in dem Gebäude ausgetauscht worden, teilte Daniel Stricker, Sprecher der zuständigen Finanzbehörde, auf Anfrage mit. 2014 habe eine Untersuchung eine Konzentration von 0,002 Milligramm ergeben. Stricker: "SBH hat dennoch die Entnahme der Schüler zum Anlass genommen, eine erneute Überprüfung der Wasserqualität durch das zuständige Institut für die Wasserbeprobung zu beauftragen." Dies solle im März geschehen.

Eine Gefahr für die Schüler besteht aber nicht. So wurde der Grenzwert für Blei im Trinkwasser erst vor zwei Jahren gesenkt, eine Vergiftung ist, auch wenn der Messwert stimmen sollte, praktisch ausgeschlossen. Patrick Glandien: "Außerdem dürfen wir im Chemie-Raum kein Wasser aus der Leitung trinken."

Die drei 16-Jährigen schafften es beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" auf den ersten Platz und freuen sich riesig. "Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet", sagt Lennart Diener. Er und seine Mitschüler wollen jetzt dranbleiben: Für den Landesentscheid im März entwickeln sie einen Test für den Hausgebrauch - mit einer einfachen Farb-Palette soll dabei der Schwermetallgehalt bestimmt werden können.

Doch die Chemie-Schüler waren nicht die einzigen Nachwuchsforscher, die einen Erfolg feierten. Lina Baxmann und Miriam Aust aus der 5c untersuchten bei "Schüler experimentieren" Hausstaub. Dafür gab's den zweiten Platz. Am Landesentscheid nehmen die Mädchen damit jedoch nicht teil.

Für das Luisen-Gymnasium war der Wettbewerb in Harburg ein voller Erfolg. Lehrer Bernd Linkersdörfer wurde als erfolgreichster Betreuer ausgezeichnet - und ist mächtig stolz auf das Ergebnis: "Die Schüler haben das toll gemacht. Gerade weil wir das erste Mal dabei waren."