Stadtfest: Finanzierung für Treffen der Musik- und Trachtengruppen nicht gesichert

Das Erinnerungsalbum ist viele Seiten dick. Beim "Fest der Nationen" sind Herbert Dührkopp (77) und Klaus Niemeyer (76) Helfer der ersten Stunde. In diesem Jahr wollten die beiden Ehrenamtlichen vom Spielmannszug der TSG Bergedorf eigentlich zum 25. Mal beim traditionellen Treffen der Musik- und Trachtengruppen mithelfen, das seit Jahrzehnten parallel zum Bergedorfer Stadtfest läuft und bei dem im August wieder um die 1200 Gäste aus ganz Europa in Bergedorf erwartet werden. Doch nachdem das Bezirksamt die Verantwortung für das Stadtfest an einen neuen Betreiber abgegeben hat (wir berichteten), sind die Senioren in Sorge: "Wir würden uns wünschen, dass alles bleibt wie bisher. Doch uns informiert ja keiner", sagt Klaus Niemeyer.

Organisator Thomas Kock kann ihre Sorgen nicht aus der Welt schaffen. Zwar ist es laut Vorgabe des Bezirksamtes erwünscht, dass der neue Betreiber - den Zuschlag bekam die Uba GmbH unter dem Dach der Bergmann-Gruppe - Kock als Organisator des Bühnenprogramms und das Fest der Nationen in das neue Konzept des Stadtfestes integriert. "Doch die Finanzierung steht noch in den Sternen", sagt Kock. Zwar sei das Gespräch mit Uwe Bergmann "harmonisch und kooperativ" verlaufen, "doch dass er als Veranstalter auch für die Finanzierung meiner Tätigkeit und des Festes aufkommen soll, war ihm nicht bewusst", so Kock.

Allein für das Fest der Nationen müssen rund 60 000 Euro veranschlagt werden. "Die Verantwortung kann und will ich nicht auf meine Kappe nehmen", sagt Thomas Kock. Bevor es dazu komme, würde er lieber die Notbremse ziehen und das Treffen der Musik- und Trachtengruppen absagen. Die Bergmann-Gruppe wolle nun noch einmal das Gespräch mit dem Bezirksamt suchen.

Herbert Dührkopp und Klaus Niemeyer sind enttäuscht. Immerhin habe man sich jahrzehntelang um das Plakatieren und Aufstellen von rund 300 Stellschildern gekümmert, Girlanden in der City aufgehängt, während des Festes für die Betreuung der rund 1200 Gäste gesorgt. "Doch aus dem Bezirksamt hat niemand auch nur einmal das Gespräch mit uns gesucht", sagt Niemeyer. Früher, als Fred Schulze noch Leiter des Wirtschafts- und Ordnungsamtes war, sei die Zusammenarbeit besser gewesen. "Doch heute denkt wohl keiner mehr an Bergedorf, geht es nur noch um den Profit", sagt Dührkopp.