Lärmschutz verursacht ein Nadelöhr

Pendler aus Geesthacht, Bergedorf und dem Landgebiet sind zunehmend genervt: Seit Mitte vergangener Woche stehen sie zur morgendlichen Rushhour auf der A 25 bis zu 30 Minuten im Stau. Denn kurz vor der Anschlussstelle Allermöhe verengt sich die Autobahn auf einen Fahrstreifen, morgens staut sich der Verkehr bis zu acht Kilometer zurück.

Grund für das lästige Nadelöhr ist die Lärmschutzwand, die der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) jetzt an der Nordseite der Bücke über den Allermöher Pumpwerksgraben errichtet. In den kommenden sechs Wochen kann dort in Richtung Hamburg nur die linke Fahrspur befahren werden.

"Wir hatten diese Arbeiten seit dem Jahreswechsel hinausgeschoben, bis die Brücke auf der A 1 über die Süderelbe wieder dreispurig befahrbar ist", erklärt LSBG-Sprecherin Anabel Schnepf. "Aber damit haben wir die kilometerlangen Staus leider nicht verhindert." Mitte Dezember hatte ein Binnenschiff die Süderelbbrücke beschädigt, die dann mehrere Tage lang nur einspurig und bis vor Kurzem nur zweispurig befahrbar war. Weil zahlreiche Pkw und Lkw aus Richtung Süden deswegen die Umleitung über die A 39 Richtung Lüneburg, B 404 nach Geesthacht wählten und von dort Richtung Hamburg die A 25 zusätzlich belasteten, wurden die Lärmschutzarbeiten dort verschoben. Dennoch sorgen sie jetzt für kilometerlangen morgendlichen Stau.

Könnte ein Überschwenken auf die Gegenfahrbahn die Lage bei Allermöhe entspannen? "Macht keinen Sinn", erklärt Anabel Schnepf. "Zum einen müssten wir vorher statisch untersuchen, ob die Brücke Richtung Hamburg im gegenwärtigen Bauzustand für zweispurigen Verkehr überhaupt tragfähig ist. Außerdem ist so eine Verschwenkung stets sehr aufwendig und würde die Bauarbeiten um mindestens zwei weitere Wochen verlängern." Es staut sich also weiter, bis Ende März.