Ablese-Desaster: Tochter “servCount“ wird zum Juli aufgelöst

Das städtische Unternehmen Hamburg Wasser zieht die Notbremse, beendet die Kooperation mit der ebenfalls städtischen Saga/GWG: Zum Juli wird der Vertrag über das Ablesen von Wasseruhren und Heizungsverbrauch sowie die Wartung der Rauchmelder in den 130 000 Saga/GWG-Wohnungen beendet - mehr als drei Jahre früher als vereinbart und mit einem satten Minus von rund 15 Millionen Euro.

"Wir stellen den Betrieb unserer Tochter 'servCount' zum Juli ein", bestätigt Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser. 44 der 61 Mitarbeiter werden "freigesetzt". Das Minus bleibt bei Hamburg Wasser hängen, das der Tochter zu Vertragsbeginn mit Saga/GWG ein Darlehen zum Kauf und Einbau der Zähler bewilligt hatte. "Weil sich aber die Selbstablesung durch die Mieter nicht realisieren ließ, musste 'servCount' Mitarbeiter für den Ablesedienst einstellen", sagt der Sprecher. Das habe "ein Missverhältnis von zu hohen Kosten bei zu niedrigen Vertragspreisen" bedeutet: Der Zehn-Jahres-Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst. Die Verluste schlagen auf Hamburg durch: Hamburg Wasser überweist 15 Millionen Euro Gewinn weniger an die Stadt.