Lohbrügge (upb). Etwa 500 Wahlhelfer haben gestern zahlreiche Seminarräume der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) an der Lohbrügger Kirchstraße erobert.

Von 8 Uhr an diente der zweite Auszählungstag dazu, die künftigen Abgeordneten der Bürgerschaft zu ermitteln.

Nachdem am Wahlabend lediglich die Fraktionsstärken bestimmt worden waren, knöpften sich die Wahlhelfer jetzt sämtliche Personenstimmen vor: Bis Mittags wurden die Kreuze hinter den Namen auf den gelben Landeslisten gezählt. Nachmittags waren dann die rosa Stimmzettel an der Reihe, die über Bergedorfs fünf Direktkandidaten für die Bürgerschaft entscheiden.

Versammelt waren in der HAW etwa die Hälfte der Bergedorfer Wahlhelfer - all jene, deren Wahllokale am Montag nicht mehr für die Auszählung zur Verfügung standen, etwa weil in den Schulen wieder der Unterricht begann. Die Wahlurnen wurden dafür noch in der Nacht in die Hochschule gebracht und sind dort in einem Hörsaal eingelagert worden. Versiegelt und bewacht von der Polizei überstanden sie unbeschadet die Nacht, bevor sie um 8 Uhr von den Wahlvorständen abgeholt und zur zweiten Auszählungsrunde geöffnet wurden.

Dann begann das akribische Zählen, für das die Bergedorfer mehr als zehn Stunden brauchten: Um 18.15 Uhr meldete der letzte Wahlvorstand Vollzug. Exakt mussten bis dahin 96 675 Stimmzettel ausgezählt werden, auf denen die 48 358 Wähler unter den 91 626 wahlberechtigten Bergedorfern für die Bürgerschaft insgesamt 461 194 Kreuze verewigt hatten. 1587 der gelben Landeslisten- und 1552 der rosa Direktkandidaten-Stimmzettel wurden von den Wahlvorständen für ungültig erklärt.