Bergedorfer Musiktage wollen Hamburg erobern - Gespräche über Zuschüsse

Dass die 13. Auflage der Bergedorfer Musiktage im Frühjahr eine Glückszahl ist, steht für Dr. Farhang Logmani außer Frage. "Unser kleiner Organisatoren-Kreis ist wieder mit großem Elan an die Arbeit gegangen: 16 Konzerte von Klassik à la Mozart über Händels monumentalen 'Messias' bis zu Swing und Udo-Jürgens-Evergreens an besonderen Orte in und um Bergedorf - das kann sich sehen lassen", sagt er nicht ohne Stolz.

Was "Dr. Musiktage" zudem freut, sind die vielen Impulse, die sein zweimonatiges Festival der Region gibt: "Viele Kirchen werden auch außerhalb der Musiktage heute als Konzertsäle genutzt, ebenso das Glinder Gutshaus oder die Villa Dobbertin in Reinbek. Zudem gibt es mittlerweile weitere Projekte, wie etwa das Chorfestival der Bergedorfer Zeitung." Alle seien zwar auch Konkurrenten um das Publikum, aber eigentlich erfüllten sie genau das, was am Anfang der Planung der ersten Musiktage stand: "Ich wollte den Bergedorfern etwas zurückgeben für die herzliche Aufnahme, die sie mir als zugereistem persischem Arzt seit meiner Praxis-Eröffnung 1976 entgegen brachten."

Mit zuletzt über 4000 Besuchern sind die Musiktage längst zum festen Bestandteil der Bergedorfer Kultur geworden, was Farhang Logmani und Ehefrau Sigrid jetzt in größeren Dimensionen denken lässt. Erstmals wird die Werbung bis in Hamburgs City ausgeweitet - und dort für 2016 nach einem Veranstaltungsort gesucht. "Wir haben jetzt eine Größe und ein Renommee erreicht, dass wir in Musikerkreisen ernst genommen werden. Da ist der Schritt nach Hamburg wichtig - ohne Bergedorf zu vernachlässigen", sagt Dr. Logmani. Er wünscht sich im Gegenzug mehr finanzielle Unterstützung des Bezirks. "Wir machen alles zwar noch ehrenamtlich. Soll das aber in dieser Qualität weitergehen, braucht es eine gewisse Professionalisierung." Ihm schweben Honorarverträge für einen fachlich versierten Organisator vor, finanziert über feste Zuschüsse aus den Kulturmitteln des Bezirks. Gespräche mit der Politik laufen bereits.

Die Musiktage 2015 beginnen am 17. Mai "Mit Glanz & Gloria" in der Kirche St. Petri und Pauli. Von 19 Uhr an erklingen Haydns Theresienmesse und Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach. Bis zum Finale, dem Wagner-Abend am 10. Juli im Spiegelsaal des Rathauses, reihen sich diverse Höhepunkte aneinander. Darunter der Auftritt des Bundesjugendballetts unter der Intendanz von John Neumeier (5. Juni, Haus im Park), die Udo-Jürgens-Nacht "Aber bitte mit Alex!" (19. Juni, Lichtwarkhaus), Tschaikowski im Bismarck-Mausoleum (26. Juni) und Händels "Messias" (28. Juni, KZ-Gedenkstätte).

* Die Kartenpreise bleiben mit 15 bis 30 Euro konstant ( www.ticketonline.de ). Das komplette Programm: www.bergedorfer-musiktage.de .