Heute ist Valentinstag, der Tag der Liebenden. Er hat seine Wurzeln im frühen Christentum, auch wenn es manchmal so scheint, als sei er eine Erfindung der Kaufleute.

"Wenn du mich anblickst, werd ich schön, schön wie das Riedgras unterm Tau." So heißt es in einem Gedicht von Gabriela Mistral. Es drückt ein tiefes Geheimnis der Liebe aus: Ich werde nicht geliebt, weil ich schön bin, sondern ich werde schön, wenn ich mich geliebt weiß.

Dieses "sich geliebt wissen" dringt von innen nach außen, wird erkennbar am Lächeln, am Leuchten der Augen.

"Du bist geliebt!" Wie oft möchte ich dies einem traurig oder griesgrämig daher gehenden Menschen sagen. Aber würden meine Worte den anderen überhaupt erreichen?

Vielleicht erreicht ein Gruß, eine Blume, eine kleine Aufmerksamkeit das Herz des anderen schneller, sagt ihm: Ich sehe dich, ich nehme dich wahr, ich liebe dich. Die Antwort lässt dann nicht lange auf sich warten. Sie erscheint in den Gesichtszügen des anderen als Lächeln. Das Wissen, geliebt zu sein, dringt nach außen.

Sich geliebt zu wissen, macht schön. Sich geliebt zu wissen, macht stark. In einem alten Lied von Paul Gerhardt heißt es: "...und bin geliebt bei Gott, was kann mir tun der Feind und Widersacher Rott?" Zu unserem Glauben gehört als Grundlage das Wissen um die Liebe Gottes. Die Bibel sagt uns von vorn bis hinten, dass wir von Gott geliebte Menschen sind. Diese Liebe steht am Anfang, wir müssen sie uns nicht erst verdienen oder erarbeiten.

"Du bist geliebt", sagt Gott zu uns. Und wir dürfen für uns selbst entdecken: Ja, ich bin geliebt. Zuerst von Gott und auch von Menschen. Das kann uns verändern, zaubert ein Lächeln in unser Gesicht.

In der nächsten Woche beginnt mit dem Aschermittwoch wieder die Passionszeit. Seit vielen Jahren gibt es die Aktion 7-Wochen-ohne als Begleitung durch diese Zeit.

In diesem Jahr ist das Motto: "Du bist schön! Sieben Wochen ohne runtermachen". Vielleicht hilft uns diese Aktion, nicht nur am Valentinstag mit dem Wissen zu leben "Ich bin geliebt."