Bergedorf (lal/hcp). Es blüht schon kräftig auf dem Marktstand von André Bewersdorff.

"Nach den grauen, tristen Wochen freuen sich die Menschen auf den Frühling, holen sich die Frühlingsboten in die Wohnungen", diagnostiziert der Blumenhändler. Besonders Tulpen in allen Farben und Variationen sind beliebt. Bewersdorff ist einer der letzten Tulpenzüchter in der Gegend. Das Unternehmen in Neuengamme wird seit 50 Jahren von der Familie geführt. "Wir bauen alle Tulpen selber an. Früher wuchs die Blütenpracht noch an der frischen Luft, heute ziehen wir die Pflanzen witterungsunabhängig in unserem Gewächshaus am Kiebitzdeich."

Dort reihen sich derzeit Tausende Tulpen aneinander, ein Blütenmeer soweit das Auge reicht. Fünfzehn verschiedene Sorten bietet er an seinem Stand auf den Wochenmärkten an. "Wenn man Schnittblumen aus der Region kauft, ist das schon ein Qualitätsunterschied zur Massenware aus Holland", betont Bewersdorff: "Das schätzen auch unsere Stammkunden."

Natürlich gibt es auch in der Region Konkurrenz: Ein paar Stände weiter stellt Sabine Elberling Tulpensträuße in allen Regenbogenfarben zusammen. Gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Elberling leitet sie ihre Gärtnerei. Die Familie handelt bereits in der vierten Generation mit Blumen. "Unsere Zwiebeln kommen aus Holland, aber wir ziehen die Pflanzen dann selbst groß", erzählt sie: "Unsere Spezialität ist die Herztulpe. Sie heißt so, weil sie auf der Innenseite der Blütenblätter kleine, rote Herzen hat." Elberling bietet den Bund mit zehn Tulpen in dieser Woche für 4,50 Euro an, genau wie André Bewersdorff: "Die Preise werden zunächst stabil bleiben." Günstiger werden Schnittblumen erst, wenn es deutlich wärmer wird.

Auch wenn die Kunden schon jetzt mit der Blütenpracht den Winter vertreiben, rechnen die Händler mit einer weiter steigenden Nachfrage zum Frühling: "Schnittblumen und Frühlingsgefühle - das gehört einfach zusammen." Bewersdorff und Elberling setzen auf den kommenden Sonnabend: Am Valentinstag verkaufen sich auch Tulpen prächtig. "Es müssen ja nicht immer Rosen sein."