Optiker: Senior-Chef stirbt überraschend im Urlaub

Eines der ganz großen Bergedorfer Unternehmerherzen hat aufgehört zu schlagen. Völlig überraschend ist Hansgeorg Bode während eines Urlaubs in seinem Haus auf Ibiza gestorben. Der Seniorchef des viertgrößten deutschen Optikers mit Zentrale am Reinbeker Redder wurde nur 69 Jahre alt.

"Gorki" Bode, wie ihn seine vielen Freunde aus Hansa-Schulzeiten bis heute nennen, war eine jener zurückhaltenden Unternehmerpersönlichkeiten. Stets elegant gekleidet und mit ausgesprochen herzlichem Auftreten. Gleichzeitig gegenüber sich selbst aber mit eisenharter Disziplin. So gelang ihm die einzigartige Erfolgsgeschichte des elterlichen Betriebes. Denn dass der heute mit 450 Mitarbeitern in 73 Filialen und gut 40 Millionen Euro Umsatz kerngesund ist, liegt allein am Geschick des begnadeten Kaufmanns und Verkäufers. Bode gelang es in den 80er-Jahren, das von den Eltern an einen US-Investor verkaufte Unternehmen aus dessen Pleite zu retten - und hoch verschuldet über ein Jahrzehnt neu aufzubauen. "Das war ein Ritt auf der Rasierklinge", resümierte er zum 70. Firmenjubiläum 2008.

Eine eiserne Disziplin, mit der er auch den Kampf gegen Parkinson aufnahm, nachdem die Krankheit vor gut zehn Jahren bei ihm diagnostiziert wurde. "Er gehörte in den 60er-Jahren zu Hamburgs besten Tennisspielern und spielte noch immer, wenn auch gegen die Schmerzen. Aber Bewegung ist bei Parkinson eben ganz wichtig", sagt sein enger Freund Dr. Uwe Klemm. "Gorki war nicht der Typ zum Aufgeben. Er plante bereits seinen 70. Geburtstag im Juni."