Betr.: “Schüttfort: Erhalt des alten Speichers ist unbezahlbar“, Bergedorf-Seite vom 31.1.2015

Wenn seit Tagen die Diskussion über Neubaupläne des Schuhhauses Schüttfort durch Bergedorf geistert, so darf gefragt werden, wer von den beteiligten Wortführern ist überhaupt in der Lage, eine neutrale oder fachlich fundierte Beurteilung beizusteuern? Viel zu viel, so scheint mir, wird hier nach Gefühl und Wetterlage, viel zu wenig nach Kenntnis und Sachlage diskutiert.

Fest scheint zu stehen, dass in den 1990er-Jahren das Denkmalschutzamt den besagten ehemaligen Speicher von der Liste schützenswerter Häuser strich. Das war es dann aber auch.

Wieso beschäftigen sich Politiker erst jetzt nach öffentlichen Fragen der Bürger zum möglichen Erhalt des Gebäudes mit der Materie und nicht bereits vor Genehmigung der Baupläne des Schuhhauses im Bauausschuss? Was um Gottes Willen soll heißen: Wegen der geschichtlichen Bedeutung des (nicht unter Denkmalschutz stehenden) Gebäudes muss der Abriss gestoppt werden? Etwa durch nachträgliche "Unterdenkmalschutzstellung"? Quasi Enteignung durch die Hintertür?

Was erwarten die Bauplankritiker dann? Verpflichtung des Eigentümers zum Erhalt des durch seinen Architekten erklärten in mehrfacher Hinsicht abgängigen Gebäudes? Da tut sich doch offenkundig die Frage nach Sinn und Unsinn des Denkmalschutzes auf: "Wer stellt unter Denkmalschutz.....und wer bezahlt die Maßnahmen, die dann daraus folgen?"

Rüdiger-H. Bambach, 21039 Hamburg

Mit Namen gekennzeichnete Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich das Recht auf Kürzungen vorbehält.